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vdr aktuell │ Juni 2020
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Editorial

Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
der Sommer hat gerade erst begonnen, was uns nicht daran hindert kräftig für den Herbst zu planen. Der Restauratorentag in Kassel musste zwar verschoben werden, aber der Auftritt des VDR im November auf der Messe denkmal in Leipzig wird weiterhin vorbereitet. Vor allem aber soll der 3. Europäische Tag der Restaurierung am 11. Oktober trotz Corona wieder ein voller Erfolg werden. Dafür brauchen wir Sie und Ihre Veranstaltungsideen und -anmeldungen, egal ob digital oder vor Ort. Werden Sie kreativ!

Weitere Themen in diesem Newsletter, die Sie in den verlinkten Artikeln nachlesen können, betreffen unter anderem eine gewonnene Höhergruppierungsklage, gute Neuigkeiten zur Biozidverordnung und ein Interview mit Constanze Fuhrmann über die Fördermöglichkeiten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Und dann ergab sich noch der schöne Zufall, dass sich in diesem Juni-Newsletter des Jahres 2020 virtuell zwei großartige Kunstwerke, die beide unabhängig voneinander vor fast 500 Jahren entstanden sind, erstmals begegnen. Welche das sind, ist nicht schwierig herauszufinden.


Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und bleiben Sie gesund!
Ihre Patricia Brozio und Gudrun von Schoenebeck
für die Redaktion und die gesamte Geschäftsstelle

Unser Titelbild zeigt das Gesicht des hl. Bartholomäus, wie ihn sich der Zwickauer Bildschnitzer Peter Breuer 1521 vorstellte. (Foto: Eva Tasch)

Neues aus dem VDR

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Report aus dem Präsidium Juni/2020

Der Report aus dem Präsidium beginnt in diesem Monat mit ausgesprochen positiven Nachrichten: Das VDR-Präsidium freut sich verkünden zu können, dass am Landesarbeitsgericht in Berlin Anfang Juni die mit finanzieller Unterstützung des VDR geführte Höhergruppierungs-Klage eines unserer Mitglieder im Berufsverband gewonnen wurde. Die Beklagte ist nun verpflichtet, die Klägerin rückwirkend ab Anfang 2014 nach der Vergütungsgruppe 13 TVöD (Bund) zu vergüten und die Differenzbeträge nachträglich und verzinst an die Restauratorin auszuzahlen.

Stickstoff: Silberstreif am Horizont

In Sachen Stickstoff als Biozid und der Ausnahmegenehmigung für die Schädlingsbekämpfung an Kulturgut gibt es vielversprechende Neuigkeiten. Im Verlauf des Sommers wird durch den zuständigen Ausschuss der Europäischen Kommission ein Rechtstext veröffentlicht werden, der die lang erwartete Ausnahmegenehmigung für die Verwendung des Anoxia-Verfahrens gegen Schädlinge an Kunst- und Kulturgut auch in Deutschland ermöglichen wird.

Fingerspitzengefühl für ein geteiltes Kunstwerk

Warum die gelungene Restaurierung einer überragenden künstlerischen Arbeit doch nicht zu einem Happy End führte, erzählt die Restauratorin Eva Tasch in der Geschichte eines geteilten Kunstwerkes. Das Kirchberger Retabel mit seinen ausdrucksstarken Skulpturen stellte der Zwickauer Bildschnitzer Peter Breuer 1521 als sein letztes Altarwerk fertig. In der Neuzeit wurde der Schrein von seiner Predella (im Bild unten) getrennt der eine Teil des Kunstwerkes landete im Museum, der andere auf dem Dachboden des Pfarrhauses. Eine Zusammenführung war bis heute nicht erfolgreich.
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Mitgliederbereich

Neue Mitglieder: Wir begrüßen Luise Raab, Anselm Pranz, Philip Mandrys und Katja de Grussa als neue Ordentliche Mitglieder im VDR. Bei den Restauratoren in Ausbildung freuen wir uns über Lara Wilke, Maja Vijver, Luise Tschirner und Miriam Raab. Allen ein herzliches Willkommen!

Angestellt und Selbstständig? Netzwerken Sie mit uns!
Zahlreiche Restauratoren-Kolleg*innen sind sowohl angestellt als auch selbstständig tätig. Diese Gruppe unserer Mitglieder hat in Zeiten von Corona, aber auch unabhängig von der Pandemie aufgrund des Doppelstatus´ besondere Herausforderungen und Probleme zu meistern. Um sich über die aus der Zweifachfunktion resultierenden Berufs- und Lebenssituation auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu finden, möchte der VDR ein eigenes Netzwerk ins Leben rufen. Kolleg*innen, die sich hieran beteiligen möchten, bitten wir – gerne auch unter Benennung von Themen – sich an die Bonner Geschäftsstelle zu wenden (Telefon: +49 228 926897-0, E-Mail: info(at)restauratoren.de).

Veranstaltungen des VDR

Digitales StuKo 2020

Weil das diesjährige Studierendenkolloquium an der TH Köln leider nicht stattfinden konnte, wollen die Restauratoren in Ausbildung ersatzweise die Beiträge der Studierenden auf der Website des VDR veröffentlichen. Dazu gibt es einen Call for Papers. Der Einsendeschluss für kreative Beiträge aus allen Fachbereichen ist der 01.07.2020.

Restauratorentag verschoben

Der Restauratorentag, der im November in Kassel stattfinden sollte, muss leider verschoben werden. Im Orga-Team wird derzeit über einen neuen Termin für nächstes Jahr beraten. Von der Verschiebung ist auch die VDR-Mitgliederversammlung betroffen, die satzungsgemäß nicht jährlich stattfinden muss. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Europäischer Tag der Restaurierung digital und vor Ort

Beim 3. Europäischen Tag der Restaurierung am 11.10.2020 soll es wie gewohnt Veranstaltungen vor Ort, aber auch digitale Angebote geben. Wir rufen zum Mitmachen auf, denn durch Ihre Beteiligung wird die besondere Rolle der Restauratoren in der Kulturguterhaltung geschärft. Planen Sie einen Tag der offenen Tür, Vorträge, Führungen, Ausstellungen, Feste oder andere Aktionen.

Wir hoffen auch darauf, dass ein vielfältiges digitales Programm entsteht mit Posts in den Sozialen Medien, Videos, Audio-Beiträgen oder Slideshows. Viele Tipps und Anregungen dazu finden Sie auf der Webseite "Mitmachen". Ab sofort können Sie Ihre Veranstaltung selbstständig eintragen und verwalten. Nutzen Sie ebenfalls die Möglichkeit zum Bestellen oder Herunterladen von Werbematerialien, die wir in unterschiedlicher Form für Sie vorbereitet haben: Logo, Flyer, Briefpapier, Poster, Werbebanner für die Website, Printanzeige, Powerpoint-Präsentation, Plane sowie diverse Broschüren. Wir unterstützen Ihre Ideen!
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Neu im Blog

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#sogehtesweiterbei ...

Wie es nach der akuten Phase der Corona-Pandemie weitergeht, diese Frage ist für viele der selbstständig arbeitenden Restauratoren ein oft bedrückendes Thema. Wann wird sich die Auftragslage normalisieren? Wie lange lässt es sich improvisieren und an welchen Stellen kann noch gespart werden? Christina von Buchholtz und ihre Kolleginnen berichten aus ihrem Atelier in Stuttgart.

Im Gespräch mit: Constanze Fuhrmann von der DBU

Constanze Fuhrmann ist seit April 2019 die neue Leiterin des Fachreferats „Umwelt und Kulturgüter“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Restauratorin und Kunsthistorikerin sprach mit der Online-Redaktion des VDR über die Förderlinien der DBU und welche Kriterien für eine Antragstellung wichtig sind.
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Meldungen

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Neue DIN-Normen

Im Bereich der Normungen zur Erhaltung des kulturellen Erbes gibt es eine neue Norm für verwendete Mörtel (DIN EN 17187) und einen Norm-Entwurf DIN EN 17488, der sich mit der Bewertung von Reinigungsmethoden befasst. Im Beuth Verlag lässt sich das erschienene Norm-Dokument beziehen. Der Entwurf kann im Online-Portal kommentiert werden.
Eine Auswahl der Europäischen Normen für die Bestandserhaltung in Museen und Denkmalpflege finden Sie auf unserer Webseite "Grundlagentexte".

Hilfe bei der Inventarisierung

In seinem Themenportal Inventarisierung gibt die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern während der Corona-Krise Hilfestellung bei der Aufarbeitung von Museumsbeständen. Die Texte und weiterführenden Links sind auch eine gute Einstiegslektüre für nicht-bayerische Ausstellungshäuser.

Markterkundung in Kuba

Im September 2020 bietet das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) eine digitale Markterkundungsreise in Kuba an. Der Fokus liegt auf Restaurierung und Denkmalpflege. Die kubanische Regierung will Fassaden und Dächer historischer Denkmäler restaurieren und sucht dafür ausländische Unterstützung.

Kunstsprechstunde

"Bei Anruf Kunst!" heißt die kostenlose Telefonsprechstunde des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Das Museum hat geöffnet, aber wer noch nicht vor Ort sein möchte, kann sich trotzdem geistreich über Kunst unterhalten. Dafür vereinbart man einen individuellen Telefontermin und sucht sich eines von zehn vorgeschlagenen Bildern aus der Sammlung aus. Über dieses Werk kann man mit einem Kulturvermittler dann etwa eine halbe Stunde lang fachsimpeln oder einfach nur Fragen stellen.

Netzwerk INCCA

Das internationale Netzwerk INCCA, in dem sich Konservatoren für moderne und zeitgenössische Kunst austauschen, will seine Lenkungsgruppe erweitern. Für die ehrenamtlich geführte Organisation wird ein Konservator gesucht, der oder die kürzlich graduiert hat, die Diskussion mitgestalten will und Erfahrung mit Social Media mitbringt.

Das British Museum macht 1,9 Millionen Fotos online zugänglich

Das British Museum in London macht im Zuge der Erneuerung seiner Website 1,9 Millionen Fotos aus seiner Sammlung für die Öffentlichkeit online zugänglich. Die Bilder dürfen unter der Lizenz Creative Commons BY-NC-SA 4.0 für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden. Bei den hoch aufgelösten Bildern kann man online jedes Detail studieren, wie beim unten abgebildeten "Kopf eines Walrosses", das Albrecht Dürer 1521 sah und zeichnete (Foto: ©The Trustees of the British Museum). Ähnliche Offensiven für die freie Zugänglichkeit der Bilderdatenbanken haben auch andere Museen gestartet. So hatte die Smithsonian Institution im Februar auf ihrer Plattform "Open Access" über 2,8 Millionen Bilder freigeschaltet und für die Verwendung freigegeben.
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Termine

10.07.2020, Anmeldeschluss
24. österreichische Tagung der Restauratoren für archäologische Bodenfunde
Das Institut für Archäologien der Universität Innsbruck lädt zur 24. österreichischen Tagung der Restaurator*innen für archäologische Bodenfunde vom 23.-25.09.2020 (unter Vorbehalt der aktuellen Pandemie-Situation) ein.

31.08.2020, Call for Papers
Band 38 der Restauratorenblätter: Verantwortung & Nachhaltigkeit
In Band 38 der "Restauratorenblätter – Papers in Conservation" möchte das International Institute for Conservation of historic and artistic Works Austria (IIC) untersuchen, wie in Konservierung-Restaurierung und Kulturguterhaltung gesellschaftliche, ökologische und kulturelle Verantwortung wahrgenommen und umgesetzt wird.

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Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie in unserem Online-Kalender.
Der nächste reguläre Newsletter erscheint Mitte Juli 2020.
Themenvorschläge nimmt das Newsletter-Team bis zum Redaktionsschluss
am 07. Juli 2020 per E-Mail entgegen.
Besuchen Sie uns bis dahin auch in den Social Media. Join us!
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Impressum
Verband der Restauratoren e.V. | Haus der Kultur | Weberstraße 61 | 53113 Bonn
Telefon: 0228/9 26 89 70 | Fax: 0228/92 68 97 27 | www.restauratoren.de
V.i.S.d.P.: Dr. Christiane Schillig, Geschäftsführerin des VDR
Redaktion: Dr. Christiane Schillig, Patricia Brozio, Gudrun von Schoenebeck
E-Mail: newsletter@restauratoren.de

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