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vdr aktuell │April 2024

Editorial

Liebe Mitglieder, liebe Leser:innen,
dieses Jahr ist für die Restaurierung ein besonderes. Zwei Jubiläen lenken den Blick auf die Geschichte des Berufes. Dresden feiert als ältester erhaltener Hochschulstudiengang der Konservierung-Restaurierung in Deutschland sein 50-jähriges Bestehen. Zugleich blicken wir auf den Beginn der professionellen Restaurierung im deutschsprachigen Raum zurück. Diesen verorten wir vor 200 Jahren in Berlin.
In diesem für die Berufsgruppe und den Verband wichtigen Jubiläumsjahr gibt es auch sonst viel zu erleben. Interessante Tagungen und Seminare führen durch das Jahr. Ganz besonders freut uns, dass wir 2024 gleich zwei Mal mit den österreichischen Kolleg:innen zusammenkommen.


Wir wünschen Ihnen schöne Frühlingstage und eine abwechslungsreiche Lektüre.

Ihre Patricia Brozio und Gudrun von Schoenebeck
für die Redaktion und die gesamte Geschäftsstelle

Unser Titelbild zeigt eine chinesische Kunstblumen-Haarnadel aus dem ©Victoria and Albert Museum London (Foto: Nora Brockmann). Mit welcher Technik sie berührungsfrei gereinigt wurde, wird auf der VDR-Textiltagung im Juni vorgestellt.

Neues aus dem VDR

Gastvortrag des VDR beim ÖRV

Unsere Geschäftsführerin Dr. Christiane Schillig (im Bild) ist am 19.04.2024 in Wien, um beim ÖRV über angemessene Honorare in der Restaurierung zu sprechen. Der Berufsverband Österreichischer Restauratorinnen und Restauratoren greift das Tabuthema der Stundensätze auf. Der Bürgermeister der Stadt Wien stellt Räumlichkeiten im Rathaus zur Verfügung und lädt nach einem ausführlichen Diskurs und zahlreichen Beiträgen abends zum Umtrunk ein. Wir freuen uns, dass der VDR zum Symposium „Verschätzt, verplant, verrechnet: Tabuthema Stundensätze in der Restaurierung“ einen Blick über den Tellerrand bieten kann. Der VDR hat unlängst Honorarempfehlungen herausgegeben und wird auch Einblicke zu den Entwicklungen in Deutschland geben, wo bereits über Basishonorare in den Freien Berufen nachgedacht wird.

Neubesetzung Redaktionsleitung CONSERVA

Nach zwei arbeitsintensiven Jahren an der Spitze der Redaktion der VDR-Fachzeitschrift verabschiedet sich Dr. Beate Fücker als kommissarische Chefredakteurin, die zeitweise gemeinsam mit Dr. Ute Stehr die Redaktionsleitung übernommen hatte. Als Redaktionsmitglied bleibt uns Beate Fücker erfreulicherweise erhalten. Bis eine Nachfolge gefunden ist, wird das Heft nun kommissarisch von einer Doppelspitze geleitet: Jeweils ein alternierendes Redaktionsmitglied und die Contentmanagerin übernehmen die Leitung, sodass die nötige restauratorische Fachkompetenz und eine Konstante bei der Koordination gegeben sind. Das erste Heft in dieser Konstellation gestalten unser langjähriges Redaktionsmitglied Prof. Hans Michaelsen und Dr. Alexandra Nyseth zusammen. Wir freuen uns über diese gute Lösung, sind gespannt auf den kreativen Input und blicken mit Vorfreude der nächsten Ausgabe entgegen.

50 Jahre Studiengang Restaurierung an der HfBK Dresden

Im Jahr 2024 kann die Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Studiengang Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut ein Jubiläum feiern. Vor 50 Jahren wurde der Studiengang als eine der weltweit ersten universitären Ausbildungsstätten auf diesem Gebiet an der Hochschule angesiedelt. Das Jubiläumsjahr wird mit zahlreichen Veranstaltungen begangen, die Einblicke in die Lehre sowie in Forschungs- und Restaurierungsprojekte bieten. Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist ein Festkolloquium vom 9. bis 12. Oktober 2024. In Vorträgen und Ausstellungen, bei Atelier- und Laborbesuchen sowie Exkursionen wird Aktuelles aus Forschung und Praxis auf dem Gebiet der Erhaltung von Kunstwerken vorgestellt. Fachleute aus dem In- und Ausland sind eingeladen, über ihre Arbeit zu referieren. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sollen das restauratorische Berufsbild und die sich wandelnden Anforderung an die Hochschulausbildung thematisiert werden. Der VDR gratuliert recht herzlich. Wir werden das Jubiläum 2024 mit einer kleinen Reihe in unserem Blog begleiten.

Mitgliederbereich


Neue Mitglieder:
Als neue Ordentliche Mitglieder begrüßen wir Anika Ringelkamp und Tobias Rostig. Ebenfalls neu im Verband sind Maren Souissi und Ronja Ernesti als Restaurator:innen in Ausbildung sowie Stephan Biebl als Korrespondierendes Mitglied.
Allen ein herzliches Willkommen!

Wahlen: Die Landesgruppe Sachsen im VDR hat im März ihre Sprecher:innen neu gewählt. Den Vorsitz der Landesgruppe hat Albrecht Körber übernommen, er wird vertreten von Monika Vesela. Bei den bisherigen Sprecher:innen Torsten Nimoth und Algis Wehrsig bedankt sich der VDR sehr herzlich für ihr ehrenamtliches Engagement.


Mitgliederbereich: Am schwarzen Brett in unserem Mitgliederbereich werden Werkplätze für mittel- und kurzfristige Nutzung innerhalb einer großflächigen Restaurierungswerkstatt angeboten. Die Werkstatt mit Schwerpunkt Gemälde/Skulptur liegt im Rhein-Main-Gebiet. Für Details besuchen Sie bitte das Forum im Mitgliederbereich.

Veranstaltungen des VDR

Call for Papers und Anmeldung zum 13. StuKo

Die Interessengruppen Restauratoren in Ausbildung (IG RiA) vom VDR und vom Österreichischen Restauratorenverband (ÖRV) organisieren das 13. Studierendenkolloquium am 18. und 19.05.2024 in Wien. Eingeladen sind alle Studierenden aus dem Bereich der Konservierung und Restaurierung sowie alle Vorpraktikant:innen. Die Teilnehmer:innen erwarten zwei Tage voller spannender Vorträge von Studierenden, begleitet von Workshops, gemeinsamen Diskussionen und einem lebhaften Austausch. Wie in den vorherigen Jahren können Abschluss- oder Semesterprojekte in Form von Vorträgen oder Plakaten vorgestellt werden. Außerdem wird das jährliche Interessengruppentreffen der IG RiA stattfinden. Anmeldeschluss ist der 28.04.

Hybrid-Tagung: Gift- und Gefahrstoffe beim Umgang mit Kulturgut

Der VDR plant seine nächste fachübergreifende Tagung "Alles im grünen Bereich? Gift- und Gefahrstoffe beim Umgang mit Kulturgut I" am 24. und 25.05.2024 in Wörlitz und Online. Die Hybridveranstaltung greift ein relevantes, fachübergreifendes Thema auf, das früher oder später allen Restaurator:innen, Sammlungsleiter:innen und Denkmalpfleger:innen im Arbeitsalltag begegnet. Die Tagung bietet die Gelegenheit für Ausführende, Eigentümer:innen, Arbeitgeber:innen und Verantwortliche sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und sich auf Problematiken vorzubereiten. Anmeldeschluss ist der 12.05.2024, Early Bird-Tickets gibt es bis zum 28.04.2024. Aufgrund der Fülle der eingereichten Beiträge wird es am 23. und 24.05.2025 einen zweiten Teil dieser Veranstaltung geben. Der Ort wird noch bekannt gegeben.

Exkursion nach Kloster Neuzelle

Die Fachgruppe Polychrome Bildwerke plant ihre nächste Exkursion am 08.06.2024. Diesmal geht es nach Kloster Neuzelle. Zu den bedeutendsten Kunstwerken aus der Ausstattung des Klosters gehören die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab. Europaweit gelten sie nach Umfang, Größe und künstlerischer Qualität als einzigartig. Sie sind ohne Übermalung oder größere restauratorische Eingriffe erhalten. Daher waren bei dem über mehrere Jahre angelegten und nun bald abgeschlossenen Restaurierungsprojekt vorwiegend konservatorische Maßnahmen gefragt. Eine Führung durch das Museum sowie eine Besichtigung der Holztafelgemälde im Depot mit Mechthild Noll-Minor wird die Herausforderung bei der Restaurierung herausstellen und einen Überblick zur Präsentation und zum Konservierungsprojekt geben. Anmeldeschluss ist der 31.05.

Hybrid-Tagung: Neu verflechten!

Die Fachgruppe Textil plant ihre nächste Fachtagung "Neu verflechten! Textile Netzwerke und Perspektiven im musealen und archäologischen Kontext" vom 27.-29.06.2024 in Kooperation mit dem Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der TH Köln. Ziel dieser Hybridveranstaltung ist der fachübergreifende Austausch zu allen Facetten rund um textiles Kulturgut. Die Tagung versteht sich als Forum, um den Status Quo zu bewährten Standards sowie offenen Fragen und Herausforderungen innerhalb der Textilrestaurierung aufzuzeigen. Im Bild oben geht es um "Medical Textiles". Dr. Hannah Flock und Leonie Hoffmann untersuchen in ihrem Tagungsvortrag die Möglichkeiten, wie medizinische Textilien für die Restaurierung genutzt werden können. Anmeldeschluss ist der 02.06. Early Bird-Tickets gibt es bis zum 12.05.2024.

Nachbericht Nano-Workshop

Anfang März veranstaltete Deffner & Johann in Kooperation mit der VDR-Landesgruppe Hamburg einen Workshop, bei dem Nanorestore®-Produkte vorgestellt wurden. Nach dem theoretischen Input am ersten Tag konnten die Produkte dann in Arbeitsgruppen an unterschiedlichen Flächen ausprobiert werden. Besonders bei der Behandlung von feuchtigkeitsempfindlichen Oberflächen und wenn ein starker Lösungsmitteleintrag ins Objekt verhindern werden sollte, konnten vielversprechende Ergebnisse bereits bei den ersten Tests erzielt werden. (Foto: Isabel Frühauf)

Neu im Blog

200 Jahre Restaurierung an den Staatlichen Museen zu Berlin

Auf den März 1824 fällt die Gründung des Königlichen Restaurierungsateliers in Berlin – dem Vorgänger des heutigen Restaurierungsateliers der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin. Dieses Ereignis ist als Beginn einer Phase zu bewerten, die im deutschsprachigen Raum die Professionalisierung des Restauratorenberufs einläutete. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums geben wir einen Rückblick auf eine Zeit, in der Restauratoren rar waren, wie Stars bezahlt wurden und sich das Rätsel um den Prozess des Restaurierens allmählich lüftete. Die Gemäldegalerie richtet zum Jubiläum am 21.06.2024 einen Studientag mit dem Titel Universum Restaurierung aus. An diesem Tag verabschiedet sich zugleich die Leiterin der Gemälderestaurierung Dr. Babette Hartwieg in den Ruhestand. Im Bild oben Dr. Ute Stehr bei einem Vortrag über Correggios "Leda und der Schwan" und Schlesingers Ergänzungen.

Meldungen

Digitalisierung der Mainzer Gutenberg-Bibeln

Zwei von weltweit insgesamt nur 49 erhaltenen Exemplaren der Gutenberg-Bibel befinden sich im Gutenberg-Museum in Mainz. Bisher konnten die Bibeln nur in der Schatzkammer des Museums bestaunt werden. Das wird sich nun ändern, denn die Bücher werden nach einer umfangreichen Digitalisierung für die Fachwelt und die Öffentlichkeit digital zugänglich sein. Die Aufnahmen der einzelnen Seiten werden in Kooperation mit dem Unternehmen Microbox, das sich seit Jahren mit der Digitalisierung von analogem Kulturerbe beschäftigt, durchgeführt. Die Restauratorin des Museums, Dorothea Müller, begleitet den Prozess und achtet auf die richtige Handhabung: „Die Gutenberg-Bibeln und ihre Einbände sind in einem sehr guten Zustand. Wir achten bei der Digitalisierung auf einen schonenden Umgang, damit der Zustand der Bibeln weiterhin so bleibt. Die Bücher dürfen beispielsweise nicht ganz aufgeschlagen werden, um Schäden an der Bindung zu verhindern.“ Die digitalen Daten werden im Onlineportal der Johannes Gutenberg-Universität „Gutenberg Capture“ eingepflegt und verfügbar gemacht. (Foto: Gutenberg-Museum, Mainz)

Wie werden Gebäude schadstofffrei?

Prof. Dr. Ralf Kilian und Dr. Andrea Burdack-Freitag vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik forschen an einer Lösung zur nachhaltigen Sanierung von kontaminiertem Holz. Dafür kommt Plasmatechnologie zum Einsatz. Auf dem Wissenschaftssofa der Fraunhofer-Zukunftsstiftung stellten sie am 07.03.2024 ihre Technologie CycloPlasma vor und nahmen das Publikum mit an den Versuchsort des Projekts, dem Freilichtmuseum Glentleiten. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist nun online. Auf der Schadstoff-Tagung des VDR im Mai gibt es die Gelegenheit sich über die weiteren Forschungsfortschritte zu informieren und den direkten fachlichen Diskurs zu suchen.

Konjunkturumfrage der Freien Berufe

Aktuell startet turnusmäßig die Konjunkturbefragung der Freien Berufe, die das Institut für freie Berufe IFB im Auftrag des Bundesverbands der Freien Berufe durchführt. Neben den konjunkturellen Entwicklungen wird auch das Thema 'Belastung durch Bürokratie' näher beleuchtet. Hieraus erwartet der BFB wichtige Erkenntnisse darüber, inwieweit übermäßige Bürokratie Probleme verursacht. Die Befragung ist bis zum 28.04.2024 online und dauert etwa 12 Minuten.

Neues von unserem Fördermitglied Halbe Rahmen

Vor einigen Jahren hat HALBE-Rahmen zusammen mit renommierten Museen und Restaurator:innen den PROTECT Magnetrahmen entwickelt, um empfindliche Werke in schlecht oder gar nicht klimatisierten Räumen ausstellen zu können. Ziel ist es, die relative Luftfeuchtigkeit in einem kleinen Raum rund um das Bild zu stabilisieren. Erreicht wird dies durch einen luftdicht verschlossenen Rahmen mit innenliegendem Puffermaterial, das Feuchtigkeit schnell aufnehmen und abgeben kann. Neu ist, dass die Luftfeuchtigkeit mit einem flachen Datenlogger, der in den Rahmen integriert werden kann, aufgezeichnet und überwacht wird.

Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben ein einzigartiges Erinnerungsprojekt gestartet. "Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten" erzählt von jüdischen Menschen, die einst das Kulturleben Deutschlands maßgeblich geprägt haben, dann aber von den Nationalsozialisten verfemt, entrechtet, verfolgt, beraubt und ermordet wurden. Damit wird der Fokus nicht mehr nur auf Werke, die als Ergebnis der Provenienzforschung restituiert werden, gerichtet, sondern auf die vielen Lebensgeschichten von teilweise unbekannten Kunstsammler:innen, denen die Stücke einst gehörten.

Neue Vertiefungsrichtung Glasrestaurierung in Köln

Am Cologne Institute of Conservation Sciences (CICS) der TH Köln wurde eine neue Vertiefungsrichtung im Bereich der Glasrestaurierung eingeführt, mit der die akademische Ausbildung von Glasrestaurator:innen in Deutschland gesichert werden soll. Möglich wird dies dank einer Kooperation mit der Kölner Dombauhütte. Als wissenschaftliche Leiterin der Glasrestaurierungswerkstatt konnte Dr. Katrin Wittstadt gewonnen werden. Sie hat ihr Amt am
01.01.2024 angetreten. Ein konkreter Starttermin für Studierende steht noch aus.

Bibliothek von Franz Wallraf gerettet (KEK)

Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln hat über das BKM-Sonderprogramm die bedeutende Büchersammlung des Kölner Gelehrten Ferdinand Franz Wallraf (1748–1824) gerettet. In sieben Projekten wurden Mittel von über 1,5 Mio. Euro eingesetzt. Rechtzeitig zum 200. Todestag Wallrafs ist die Restaurierung von mehr als 1.000 hochwertigen Bänden abgeschlossen. Als Professor für Ästhetik, Naturgeschichte und Botanik an der Universität Köln hat Wallraf über viele Jahre neben einer Kunstsammlung einen reichen Bücherschatz zusammengetragen. Mit seinem Tod am 18. März 1824 ging die „Bibliothek Wallraf“ in den Besitz der Stadt Köln über und bildete u. a. den Grundstock der damaligen Stadtbibliothek. Zahlreiche hochwertige Bände waren bereits damals in einem schlechten Zustand und konnten über lange Zeit nicht benutzt werden. In einer gemeinsamen Anstrengung ist die Sanierung dieser herausragenden Bibliothek jetzt gelungen. Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) informiert über das Sonderprogramm. (Foto: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln)

Denkmalschutz im Unterricht

In Neuzelle im östlichen Brandenburg gibt die Restauratorin Dr. Dorothee Schmidt-Breitung einen ganz besonderen Kunstunterricht und möchte Schüler:innen für die Kunst des Mittelalters begeistern. Das Morgenmagazin des ZDF berichtete am 04.04.2024 darüber in einem knapp dreiminütigen Fernsehbeitrag "Denkmalschutz im Unterricht".

23 restituierte Objekte werden in Namibia ausgestellt

Wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) berichtet, wurde am 11.04.2024 in der National Art Gallery of Namibia in Windhoek eine Ausstellung eröffnet, in deren Mittelpunkt 23 Objekte stehen, die vormals Teil der Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin waren. Die historischen Alltagsgestände, Schmuck, Werkzeuge und Mode wurden von einer namibischen Expert:innengruppe aufgrund ihrer besonderen Bedeutung und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen der Berliner Sammlung ausgewählt. Seit Juni 2022 wurden die Objekte in Namibia erforscht. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden in der Ausstellung „Reconnecting With Returned Cultural Belongings“ in Windhoek präsentiert. Vor der Eröffnung unterzeichneten Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und Museums für Asiatische Kunst der SPK, und Boyson Ngondo, stellvertretender Direktor der Abteilung für Kulturerbe und Kultur des Ministeriums für Erziehung, die Künste und Kultur der Republik Namibia den Vertrag über die Eigentumsübertragung der 23 Objekte an Namibia.
Bild unten: Restauratorin Johanna Ndahekelekwa Nghishiko und Julia Binter bereiten die Objekte auf ihre Reise nach Namibia vor (© SPK, photothek.net / Axel Schmidt).

Termine

29.-30.04.2024, Hildesheim
HAWK: Schnuppertage Konservierung und Restaurierung
Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim lädt zu Schnuppertagen im Bachelorstudiengang Konservierung und Restaurierung ein. Am Standort Hildesheim kann man die Werkstätten, Labore, Studierende und Lehrende kennenlernen, an Vorlesungen teilnehmen und sich in der Praxis ausprobieren.

02.05.2024, Online
Vortrag: C.D. Friedrich und die Smalte
„Von Restaurator:innen erforscht“ heißt die öffentliche Vortragsreihe des Arbeitskreises Leitender Restaurator:innen der Staatlichen Museen zu Berlin. Beim nächsten Vortrag werden Kristina Mösl und Ina Reiche über "Caspar David Friedrich und die Smalte. Pigmentveränderungen und Möglichkeiten der digitalen Simulation" sprechen.

05.-08.05.2024, Aschaffenburg
Tagung: Museen durch Krisen navigieren
Mit seiner Jahrestagung 2024 beleuchtet der deutsche Museumsbund Krisen im Museum und bietet Impulse zur strategischen Krisenprävention sowie zur praktischen Krisenbewältigung. Der DMB sensibilisiert für die Notwendigkeit von Krisenprävention, öffnet neue Denkräume für die Positionierung von Museen als Krisenbegleiter und ermutigt Museen zum Handeln.


06.-08.05.2024, Magdeburg
70. vfdb Jahresfachtagung: Schutz, Rettung und Sicherheit
Der Kooperationspartner des VDR, die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) richtet ihre Jahrestagung unter dem Motto aus: Was tun wir für die Sicherheit im Einsatz? Referent:innen aus Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst sowie von Universitäten und Institutionen beschäftigen sich mit aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen.

13.-14.05.2024, Leipzig
Workshop: Praxisorientiertes Notfallmanagement für Kultureinrichtungen
Was tun bei Bränden, Havarien, Hochwasserschäden oder Schäden durch technische Defekte in Kultureinrichtungen? Indem wir das „Undenkbare denken“, können wir uns auf solche Schreckensszenarien vorbereiten. Eine Notfallplanung ist ein unverzichtbares Instrument der Bestandserhaltung und sollte in jeder Einrichtung vorhanden sein.

14.05.2024, Online
Vortrag: Spätmittelalterliche Kunst in der Montanregion Erzgebirge
Der Vortrag über dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt ist Teil des Wissenschaftlichen Kolloquiums der HfBK Dresden, das anlässlich des 50-jährigen Jubiläums für ein interessiertes Publikum geöffnet wird. Im Rahmen von neun Dienstagabend-Terminen werden ausgewählte Forschungs-, Promotions- und Restaurierungsprojekte präsentiert.

16.05.2024, Mannheim und online
Vortrag: Drei südamerikanische Tierfiguren aus Naturkautschuk
Im Restaurierungskolloquium des Technoseums Mannheim spricht Hannah Schürmann aus Essen über die Herstellungstechnik, Materialalterung und sauerstofffreie Lagerung von drei Tierfiguren aus dem Weltkulturen Museum in Frankfurt a.M. Die Figuren stammen aus dem 19. Jahrhundert und befanden sich in keinem guten Zustand.

22.05.2024, Hildesheim
Hornemann Kolleg spezial: Kulturgut in Krisen und Krieg
Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Haager Konvention wird der Vortrag am Beispiel des Ukraine-Krieges zeigen, dass sich Kriege fast immer auch gezielt gegen die kulturelle Identität der Bevölkerung richten. Es wird ein aktuelles Projekt vorgestellt, in dem zusammen mit einem ukrainischen Architekten Handlungsempfehlungen für den Wiederaufbau der Ukraine unter Berücksichtigung ihres reichen Kulturerbes erarbeitet wurden.

Unsere Veranstaltungshinweise finden Sie in unserem Online-Kalender.

Der nächste reguläre Newsletter erscheint Mitte Mai 2024.
Themenvorschläge nimmt das Newsletter-Team bis zum Redaktionsschluss
am 7. Mai 2024 per E-Mail entgegen.
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Impressum
Verband der Restauratoren e.V. | Haus der Kultur | Weberstraße 61 | 53113 Bonn
Telefon: 0228/9 26 89 70 | Fax: 0228/92 68 97 27 | www.restauratoren.de
V.i.S.d.P.: Dr. Christiane Schillig, Geschäftsführerin des VDR
Redaktion: Dr. Christiane Schillig, Patricia Brozio, Gudrun von Schoenebeck
E-Mail: newsletter@restauratoren.de

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