The Story That Never Ends. Wie das ZKM Medienkunst bewahrt

Eine Ausstellung im ZKM Karlsruhe zeigt noch bis zum 20. September rund 100 Werke aus der bedeutenden Medienkunstsammlung des Hauses. Dabei steht nicht nur die künstlerische Entwicklung im Mittelpunkt, sondern auch die Herausforderungen der Erhaltung digitaler Kunstwerke.
Christa Sommerer, Laurent Mignonneau, Nanoscape, 2002/2003, in der Ausstellung »The Story That Never Ends«
© Christa Sommerer, Laurent Mignonneau © Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Felix Grünschloß
Christa Sommerer, Laurent Mignonneau, Nanoscape, 2002/2003, in der Ausstellung »The Story That Never Ends« © Christa Sommerer, Laurent Mignonneau © Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Felix Grünschloß

Die Ausstellung „The Story That Never Ends“ im ZKM | Karlsruhe zeigt noch bis zum 20. September 2025 rund 100 Werke aus der bedeutenden Medienkunstsammlung des Hauses – von den 1950er-Jahren bis heute. Dabei steht nicht nur die künstlerische Entwicklung im Mittelpunkt, sondern auch die Herausforderungen der Erhaltung digitaler Kunstwerke.

Moderne Medientechnologien haben die Welt verändert. Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe hat diesen Wandel so aufmerksam begleitet wie keine andere Kunstinstitution weltweit. Seit seiner Gründung setzt das ZKM entscheidende Impulse in der künstlerischen Auseinandersetzung mit neuen Technologien. Auf diese Weise konnte in den vergangenen 30 Jahren eine der bedeutendsten Medienkunstsammlungen der Welt aufgebaut werden. Mit der Ausstellung "The Story That Never Ends. Die Sammlung des ZKM" präsentiert das ZKM nun zahlreiche Highlights dieses einzigartigen Bestandes in einer neuen Ausstellung. Zu sehen sind Werke von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart, darunter Video-, Licht- und Klangarbeiten, kinetische Objekte und computerbasierte interaktive Installationen.

Die Werkauswahl ist stark geprägt vom Blick der Restaurator:innen am ZKM. Sie haben bewusst Arbeiten ausgewählt, die aufgrund der komplexen Restaurierung schon viele Jahre nicht mehr ausgestellt worden sind. So erzählt die Ausstellung die verwobenen Geschichten von Kunst und Technologie. Sie beleuchtet zugleich die Herausforderungen, die mit den rasanten Innovationszyklen sowie dem schnellen Veralten von Hard- und Software einhergehen – sowohl in Bezug auf den Erhalt der Medienkunst als auch im Hinblick auf die Zukunft unserer digitalen Kultur.

Edmond Couchot, »Sémaphora III«, 1966, Holz, Kunststoffelemente, Motoren, Elektronik, Glühbirnen, 100 x 200 x 22 cm, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
© Edmond Couchot ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Tobias Wootton
Edmond Couchot, »Sémaphora III«, 1966, Holz, Kunststoffelemente, Motoren, Elektronik, Glühbirnen, 100 x 200 x 22 cm, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. © Edmond Couchot ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Tobias Wootton

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts nutzen Künstler:innen die neuesten Technologien ihrer Zeit und erweitern so kontinuierlich die Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst: Das Spektrum reicht von Video-, Licht- und Klangkunstwerken über motorbetriebene kinetische Objekte bis hin zu computerbasierten interaktiven Installationen und Werken, die mithilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt wurden.

Mit etwa 100 Arbeiten zeichnet "The Story That Never Ends" diese Entwicklungslinien der Medienkunst und ihre Öffnung zu den Kategorien Raum, Zeit und Bewegung sowie Interaktion und Partizipation nach.

Eine Auswahl bedeutender Schlüsselwerke, die wichtige Momente und Meilensteine der Medienkunst repräsentieren, zeigen die Vielfalt und den Einfluss dieser technologischen Entwicklungen. Marie-Jo Lafontaines monumentale Videoskulptur "Les larmes d’acier" (1987), mit der sie auf ironische Weise die komplexen Begriffskonstellationen Mann, Maschine, Macht und Sexualität dekonstruiert sowie Bill Violas Videoinstallation "Stations" (1994), in der er mit der Frage nach dem Werden und Vergehen eines der grundlegenden Themen menschlichen Daseins aufgreift oder Jeffrey Shaws "Virtual Sculpture" (1981), die für frühe Experimente der Augmented Reality steht, bilden hier eine kleine Auswahl an Beispielen.

"Die Geschichte, die niemals endet" spielt nicht nur auf die künstlerische Entwicklung, sondern auch auf die Herausforderungen an, mit denen Museen konfrontiert sind, die Medienkunstwerke sammeln: Technische Geräte sind nicht für die Ewigkeit gemacht, Datenträger zerfallen, Softwarestandards sind rasch überholt und Medienformate sind nach wenigen Jahren nicht mehr lesbar. Das bedeutet, dass Werke kontinuierlich überwacht und technisch aktualisiert werden müssen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Kunst und unser kulturelles Gedächtnis? Welche Fähigkeiten müssen wir entwickeln, um nicht nur eine Zukunft zu haben, sondern auch eine Vergangenheit?

 

Mehr Infos: The Story That Never Ends | ZKM

Hanna Haaslahti, Captured, 2019/2022, Installationsansicht Hacking Identity – Dancing Diversity, Esch2022
© Eva-Maria Lopez, 2022
Zwei Pixel-Art-Bilder an einer Wand.
John Watkinson, Matt Hall, CryptoPunk #2838 / #2554, 2017
© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
Hanna Haaslahti, Captured, 2019/2022, Installationsansicht Hacking Identity – Dancing Diversity, Esch2022 © Eva-Maria Lopez, 2022 Zwei Pixel-Art-Bilder an einer Wand. John Watkinson, Matt Hall, CryptoPunk #2838 / #2554, 2017 © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien

Quelle: Pressemitteilung des ZKM

Hinweis: Aus rechtlichen Gründen steht die Bebilderung dieses Textes nur bis zu sechs Wochen nach Ausstellungsende zur Verfügung.