Bundestagswahl 2021: Wahlprüfsteine der Parteien

Am 26. September 2021 wird der 20. Deutsche Bundestag gewählt. Der Verband der Restauratoren hat den Parteien vorab acht Fragen gestellt, die sich sehr konkret mit Kultur und Denkmalpflege, dem […]

Am 26. September 2021 wird der 20. Deutsche Bundestag gewählt. Der Verband der Restauratoren hat den Parteien vorab acht Fragen gestellt, die sich sehr konkret mit Kultur und Denkmalpflege, dem Berufstitelschutz und der sozialen Absicherung für die Restaurator:innen befassen. Was haben die Parteien geantwortet? Machen Sie sich selbst ein Bild vor der Wahl.

Blick vom Platz der Republik zum Westportal des Reichstagsgebäudes während der Dämmerung. (Deutscher Bundestag/Foto Axel Hartmann)

Anmerkung: Die rot markierten Textpassagen in den Antworten der Parteien wurden von der VDR-Redaktion eingefügt und sollen der schnelleren Erfassung der Kernaussagen im Text dienen.

Der Schutz des kulturellen Erbes gehört zu den Staatszielen. Es ist die Aufgabe u.a. von Restaurator:innen, dieses Ziel umzusetzen. Werden Sie sich dafür einsetzen, Transparenz darüber herzustellen, wer berechtigt ist, den Titel „Restaurator“ bzw. „Restaurator im Handwerk“ zu führen?

Der Beruf „Restaurator“ wird als freier Beruf z.B. von den Landesverbänden und dem Bundesverband der freien Berufe anerkannt. Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, den Restauratorenberuf verbindlich zur Liste der katalogisierten Berufe hinzuzufügen?

Oft arbeiten Restaurator:innen unter materiellen Schwierigkeiten. Auch im Öffentlichen Dienst wird ihnen die der akademischen Ausbildung entsprechende Einstufung häufig versagt. Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass Restaurator:innen immer entsprechend ihrer Qualifikation eingestuft werden?

Werden Sie sich dafür engagieren, dass der Master unabhängig von der Kategorie der erteilenden Bildungseinrichtung entsprechend den Regelungen der Bolognareform als gleichwertig anerkannt wird, egal ob an einer regulären Hochschule oder an einer Universität erworben?

Werden Sie dafür sorgen, dass restauratorische Aufgaben tatsächlich von der öffentlichen Hand auch als solche ausgeschrieben werden, insofern dass auch Freiberufler an entsprechenden Ausschreibungen teilnehmen können?

Beabsichtigt Ihre Partei, in politischer Verantwortung die Etablierung und den Erhalt von restauratorischen Studiengängen zu fördern?

Werden Sie sich dafür einsetzen, dass kunst- und kulturnahe Berufe künftig wieder einen bundesweiten Ansprechpartner in Form z.B. eines Kulturministeriums erhalten?

Der Kulturgut-Katastrophenfall kann auch im Inland eintreten, wie beim Stadtarchiv Köln, Hochwasser oder der Anna-Amalia-Bibliothek. Beabsichtigen Sie, Initiativen und Notfallverbünde zur Rettung kultureller Güter im Inland zu gründen und zu unterstützen, ähnlich dem Auswärtigen Amt?