Am 28. März 2025 verstarb Christa Zitzmann nach schwerer Krankheit.
Seit 1976 war sie für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten tätig – zunächst in der Vergolderwerkstatt, später im Fachbereich Textilrestaurierung, dem sie über vier Jahrzehnte lang verbunden blieb. Nach ihrer Ausbildung zur Spielzeuggestalterin qualifizierte sie sich zur Textilrestauratorin, absolvierte ein Fernstudium mit Diplom am Museum für Deutsche Geschichte und vertiefte ihre Kenntnisse durch einen längeren Aufenthalt in Lyon, einem bedeutenden Zentrum der Seidenproduktion.
Christa Zitzmann prägte die Restaurierung der textilen Ausstattung der preußischen Schlösser sowohl praktisch als auch wissenschaftlich. Sie forschte intensiv zu historischen Materialien und Techniken und entwickelte unter anderem eine spezielle Klebetechnik, mit der die friderizianische Wandbespannung des Tressenzimmers im Neuen Palais vor Ort erhalten werden konnte. Ihre Materialstudien bilden bis heute eine wesentliche Grundlage für die textile Restaurierung der Stiftung, zahlreiche Seidenreproduktionen gehen auf ihre Initiative zurück.
Von 2000 bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2016 leitete sie den Fachbereich Textilrestaurierung. Bedeutende Projekte, wie die Restaurierung des Gartenwagens Friedrichs II. und des Staatswagens Friedrich Wilhelm II., wurden unter ihrer fachlichen Leitung durchgeführt.
Christa Zitzmann war darüber hinaus publizistisch aktiv, unter anderem als Mitautorin des Katalogs Seiden in den Preußischen Schlössern (2014). Sie engagierte sich im Restauratorenverband AdR – von 1991 bis 1999 war sie Sprecherin der Fachgruppe Textil –, war international vernetzt und setzte sich mit großem Engagement für die Nachwuchsförderung ein.
Mit Christa Zitzmann hat die Restaurierungsgemeinschaft eine herausragende Fachkollegin verloren, deren Arbeit weit über ihre Institution hinauswirkt.
Die Textilrestaurator:Innen der SPSG
Potsdam am 16.07.2025
