Neuer BEVA-Klebstoff entwickelt

Drei amerikanische Institute – das Getty, die New York University (NYU) und die University of Akron (UA) – haben gemeinsam einen neuen Klebstoff namens BEVA 371 Akron für die Restaurierung entwickelt. Dieser basiert auf dem historischen BEVA 371, dessen Produktion eingestellt werden musste, da wichtige Bestandteile wie Laropal K-80 und Cellolyn 21E nicht mehr verfügbar waren.
Die neue spaghettiartige, lösungsmittelfreie Version von BEVA 371 Akron, bevor sie in Pellets geschnitten und für den Vertrieb verpackt wird. Foto: Nita L. Roberts
Die neue spaghettiartige, lösungsmittelfreie Version von BEVA 371 Akron, bevor sie in Pellets geschnitten und für den Vertrieb verpackt wird. Foto: Nita L. Roberts

Drei amerikanische Institute – das Getty, die New York University (NYU) und die University of Akron (UA) – haben gemeinsam einen neuen Klebstoff namens BEVA 371 Akron für die Restaurierung entwickelt. Dieser basiert auf dem historischen BEVA 371, dessen Produktion eingestellt werden musste, da wichtige Bestandteile wie Laropal K-80 und Cellolyn 21E nicht mehr verfügbar waren.

Die neue Formulierung ist im Vergleich zum Vorgänger sicherer und nachhaltiger. Die Entwickler setzten moderne Harze ein, die zum Zeitpunkt von Gustav Bergers ursprünglicher Rezeptur noch nicht verfügbar waren, aber ähnliche thermische Eigenschaften besitzen. Ein wesentliches Ziel war es, potenziell gesundheitsgefährdende Stoffe zu vermeiden – deshalb verzichtet BEVA 371 Akron auf Phthalate, die mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht werden. Den neuen Klebstoff gibt es außerdem in drei Varianten: vorgemischt und in zwei lösemittelfreien Varianten, nämlich fest als Pellets und als Vliessstoff.

Die Forscher:innen legten besonderen Wert auf die Untersuchung der molekularen Struktur und wie diese die Bindungsleistung beeinflusst, um die Anwendung gezielt auf konservatorische Anforderungen abzustimmen. Ziel war es, Restaurator:innen weltweit wieder ein verlässliches Material für die Gemälderestaurierung zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu verringern. Die Entwicklung wurde im Rahmen der Conserving Canvas-Initiative des Getty gefördert und soll auch zukünftige Restaurator:innen durch Workshops und Wissenstransfer unterstützen.

Ausführlichere Informationen sind zu finden unter Getty News: Scientists and Conservators Reinvent Formula for Vital Art Conservation Material und Finestre sull'Arte. Diese Meldung beruht auf den dort gemachten Angaben.

Tabelle: Vergleich der ursprünglichen BEVA 371-Formulierung und der neuen Version BEVA 371 Akron

Bezeichnung Original BEVA 371 BEVA 371 Akron (neu)
Entwickelt von Gustav Berger (1972) Getty + NYU + University of Akron (2025)
Hauptbestandteile Laropal K-80, Cellolyn 21E, EVA-Copolymere Moderne Harze, phthalatfreie Weichmacher, EVA-Copolymere
Phthalatfrei ❌ Enthält Cellolyn 21E (Phthalat) ✅ Ja
Verfügbare Varianten Vorgemischt in Lösungsmittelform Vorgemischt, Pellets (lösungsmittelfrei), Vliesstoffversion
Lösungsmittelfrei möglich ❌ Nein ✅ Ja (Pellets & Vliesform)
Nachhaltigkeit Eingeschränkt Verbesserte Umweltverträglichkeit
Verfügbarkeit der Zutaten Bestandteile nicht mehr produziert Bestandteile langfristig verfügbar
Thermische Eigenschaften Gut angepasst für Heißsiegeltechnik Vergleichbare oder verbesserte Leistung