200 Veranstaltungen am 16. Oktober beim #TagderRestaurierung

Am 16. Oktober ist der 5. Europäische Tag der Restaurierung. Bei rund 200 Veranstaltungen zeigen Restaurator:innen ihr Können. Das diesjährige Motto lautet „Kulturerbe im Klimawandel“.
Eine Sneak Preview erwartet die Besucher im Restaurierungszentrum Düsseldorf.
Eine Sneak Preview erwartet die Besucher im Restaurierungszentrum Düsseldorf.

Am 16. Oktober ist der 5. Europäische Tag der Restaurierung. Bei rund 200 Veranstaltungen zeigen Restaurator:innen ihr Können. Das diesjährige Motto lautet „Kulturerbe im Klimawandel“.

 

Das Programm und ein ergänzendes digitales Angebot sind zu finden unter www.tag-der-restaurierung.de.

Einmal typische Atelierluft schnuppern und das Privileg genießen, Kunst von ganz nah durch die Augen der Restaurator:innen zu betrachten – diese seltene Gelegenheit bietet sich interessierten Besucher:innen am Europäischen Tag der Restaurierung. Fachleute aus ganz Deutschland geben an diesem Sonntag bei rund 200 Veranstaltungen Einblicke in ihre Arbeitswelt, die sonst im Verborgenen stattfindet.

Deutschlandweit stehen die Türen in privaten Ateliers, Museen, Schlössern, Archiven und Denkmälern am 16. Oktober offen. Jung und Alt sind dazu eingeladen allerhand Kulturschätze im Detail zu entdecken. Sie erfahren wie alte Meisterwerke mit Lupenbrille, Mikroskop oder auch Röntgengerät auf Schäden untersucht werden, was die Spuren der Zeit über die Geschichte von archäologischen Funden verraten oder wie man flutgeschädigte Akten vor dem Verfall rettet.

„Kulturerbe im Klimawandel“ lautet in diesem Jahr das Motto des Aktionstages, unter dem der deutsche Berufsverband der Restauratoren darauf aufmerksam machen möchte, dass die schleichende Erderwärmung und Extremwetterereignisse auch für unser Kulturerbe eine Bedrohung darstellen.

Der nachhaltige Umgang mit Artefakten und historischer Bausubstanz ist schon immer ein grundlegendes Anliegen der Restaurator:innen. Er gehört quasi zur DNA des Berufs. Restaurator:innen haben die zentrale Aufgabe die Zeitzeugnisse der Menschheitsgeschichte für die kommenden Generationen zu bewahren. Alles restauratorisches Tun beruht auf der Maxime, Ressourcen zu schonen, Altes zu bewahren statt es wegzuwerfen. Schleichende Gefahren wie Schadstoffimmissionen, saurer Regen oder teils beträchtliche Klimaschwankungen beschäftigen die Berufsgruppe schon seit Jahrzehnten. Durch die immer intensiveren Umwelteinflüsse bis hin zu Extremwetterereignissen sind die Restaurator:innen vermehrt gefordert, diesen Herausforderungen aktiv zu entgegnen. Sie müssen neue Methoden und Ansätze der Konservierung, Restaurierung und Schadensprävention entwickeln, um das Kulturerbe wirksam zu schützen und im Notfall zu retten.
Bei der bundesweiten Eröffnung des Aktionstages in der Hamburger Kunsthalle sind alle Interessierten zu einer Talkrunde eingeladen, bei der sich Restaurator:innen gemeinsam mit der Initiative „Museums for Future Germany“ und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt über die bestmögliche Bewahrung unseres „Kulturerbes im Klimwandel“ auseinandersetzen.

Wie das schriftliche Gedächtnis einer Stadt im Notfall gerettet werden kann, erlebt man am Tag der Restaurierung hautnah am Kölner Heumarkt, wo Deutschlands erster „Notfallcontainer Kulturgutschutz“ zu besichtigen sein wird, oder auch in Pulheim, wo eine Notfallstrecke zur sachgerechten Erstversorgung von wassergeschädigten Büchern aufgebaut sein wird.

Welche Auswirkungen Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf Objekte haben, erfahren Interessierte im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt, im Städtischen Museum in Göttingen, im MARKK in Hamburg, im Gleimhaus in Halberstadt, am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Holzkirchen, im Landesmuseum Stuttgart und im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.

Zu erfahren und erleben gibt es viel an diesem Sonntag. Wer beim Konservieren und Restaurieren generell einmal zusehen möchte, hat an über 80 Standorten in Deutschland die Gelegenheit. Das Programm und ein ergänzendes digitales Angebot sind zu finden unter www.tag-der-restaurierung.de.