Forschungsprojekt zur Standardisierung des Indikatortests nach Oddy

Das Projekt MAT-CH, an dem die HTW Berlin gemeinsam mit der TU Berlin und in Kooperation mit verschiedenen Museen arbeitet, läuft bereits seit 2015 mit dem Ziel, den bewährten Indikatortest nach Oddy zu innovieren. In der zweiten Phase (MAT-CH 2.0.) ist das Forschungsteam nun damit befasst, die Indikatorplättchen zu innovieren.

MAT-CH 2.0.: Und wer spielt mit? Das fragt man sich vielleicht bei diesem Projekttitel. Dabei hat das Projekt mit dem klangvollen Akronym nichts mit Sport zu tun, sondern steht für MATerial CHecker und befasst sich mit der Weiterentwicklung des Oddy-Tests, dem Verfahren zur Detektion von Schadstoffen in Museen und Sammlungen. Einem Thema also, dass Mitarbeiter*innen in Museen seit langem beschäftigt.

Das Projekt MAT-CH, an dem die HTW Berlin gemeinsam mit der TU Berlin und in Kooperation mit verschiedenen Museen arbeitet, läuft bereits seit 2015 mit dem Ziel, den bewährten Indikatortest nach Oddy zu innovieren. Denn trotz 40-jähriger Anwendungserfolge weist der Test einige Fehlerquellen auf, die Ergebnisse und Reproduzierbarkeit des Verfahrens stark einschränken. MAT-CH greift diese Defizite auf und strebt eine Standardisierung des Testverfahrens bei gleichzeitig höherer Praktikabilität und Nachhaltigkeit an.

Nach der ersten Projektphase, in der vor allem einheitliche, wiederverwendbare Reaktionsbehälter entwickelt und erprobt wurden (HEINE / JEBERIEN 2018), ist das Forschungsteam in der zweiten Phase (MAT-CH 2.0.) nun damit befasst, die Indikatorplättchen zu innovieren. Dafür hat das Projektteam der HTW Berlin gemeinsam mit seinem Projektpartner, der TU Berlin, im Oktober 2020 mit der Entwicklung reproduzierbarer Indikatoren begonnen. Statt der bisherigen Reinmetalle kommen Glasträger zum Einsatz, die im Plasmaverfahren metallisch beschichtet werden.

Das Projekt wird in diesem Jahr unter anderem bei der Online-Tagung Archäometrie und Denkmalpflege im März 2021 vorgestellt. Auch ist ein Stand auf der Exponatec im November 2021 geplant.

Das Projektteam

Das vom BMWi und durch das WIPANO Programm geförderte Projekt wird geleitet von Prof. Dr. Alexandra Jeberien. Zum Projektteam zählen außerdem Nivin Alktash, Aenne Chalhoub und Prof. Dr. Bernd Szyszka. Auch unterstützen die Studierenden Anna Brunnhuber, Maja Sürder und FangFang Huo das Projekt. Im Rahmen von Abschlussarbeiten an der HTW Berlin werden ein Belastungstest zur Überprüfung der neuartigen Indikatoren konzipiert und das Verpackungssystem für die ready-to-use Indikatoren neu aufgestellt.

Weiterführende Informationen

Projektbeschreibung auf der Website der HTW Berlin:
https://www.htw-berlin.de/forschung/online-forschungskatalog/projekte/projekt/?eid=2237

Artikel von Prof. Dr. Bernd Szyszka (TU Berlin) zum Einsatz der Dünnschicht-Technologie im Projekt:
https://medium.com/mat-ch-project/herstellung-reproduzierbarer-indikatorpl%C3%A4ttchen-mittels-d%C3%BCnnschicht-technologie-cab297471005

Artikel von Nivin Alktash, Labormitarbeiterin im Projekt MAT-CH 2.0, über die Entwicklung reproduzierbarer Indikatoren, Teil 1und 2:
https://medium.com/mat-ch-project/entwicklung-reproduzierbarer-indikatoren-teil-1-versuche-zu-schichtst%C3%A4rken-homogenit%C3%A4t-und-7ba67c609c89;
https://medium.com/mat-ch-project/entwicklung-reproduzierbarer-indikatoren-teil-2-erste-erkenntnisse-aus-den-beschichtungsreihen-c2c910033b61

HEINE / JEBERIEN 2018: Hildegard Heine; Alexandra Jeberien: Oddy Test Reloaded: Standardized Test Equipment and Evaluation Methods for Accelerated Corrosion Testing, in: Studies in Conservation 63 (2018), p. 362–365.