Das VDR-Präsidium berichtet von der Vorstandssitzung in Berlin

Am 18. und 19. Juni traf sich der Vorstand des VDR in Berlin. Besondere Augenmerke lagen auf dem Wandel der Hochschullandschaft, dem Kulturgutschutz in Krisenzeiten, den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst […]

Am 18. und 19. Juni traf sich der Vorstand des VDR in Berlin. Besondere Augenmerke lagen auf dem Wandel der Hochschullandschaft, dem Kulturgutschutz in Krisenzeiten, den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sowie der Zukunftsstrategie des VDR. Die Sitzung, die nach langer Zeit wieder in Präsenz stattfinden konnte, bot reichlich Raum für Diskussionen. Ein Austausch, der auch bei der Mitgliederversammlung im November fortgesetzt werden soll.

Im Nachgang der Vorstandssitzung wollten wir von den Präsidiumsmitgliedern wissen, was sie aus der Diskussion mit dem Vorstand mitgenommen haben und was die zentralen Themen sind.

Wie geht es weiter beim Kulturgutschutz? Wie können Restaurator:innen in Krisenzeiten unterstützen? Welche Ausrüstung wird benötigt und welche Strukturen möchte der VDR?

Sven Taubert, VDR-Präsident
Nadine Thiel, Präsidiumsmitglied und Vorsitzende des VDR-Arbeitsausschusses Kulturgüterschutz
Nadine Thiel, Präsidiumsmitglied und Vorsitzende des VDR-Arbeitsausschusses Kulturgüterschutz

 

 

 

 

 

 

 

 

Sven Taubert: Die jüngsten Katastrophen haben uns schmerzlich vor Augen geführt, dass wir für Großschadenereignisse – ob Flut oder kriegerische Auseinandersetzungen – besser gewappnet sein müssen.

Bei all den Katastrophen der jüngeren Zeit – zum Beispiel den Hochwässern an der Oder 1997, in Dresden 2002 und 2013, in der Neisse-Region der Oberlausitz 2010 oder im Ahrtal 2021 – haben wir erkennen müssen, wie wichtig Strukturen sind, die es ermöglichen, auf kurzen Wegen zu erfahren, wo Hilfe zu bekommen ist. Kompetenzen und Leitlinien bei der Kulturgutrettung sind in der Regel nicht oder nur fragmentarisch vorhanden.

Starke Notfallverbünde existieren heute überall dort, wo man aus den Katastrophen gelernt hat – leider bislang nur punktuell und noch nicht länderübergreifend und standardisiert. Hier sieht der VDR Dringlichkeit zum Handeln, aber auch die Chance für unsere hochqualifizierten Mitglieder, einzusteigen und selbst Teil der neu zu schaffenden Strukturen zu werden.

Nadine Thiel: Leider ist davon auszugehen, dass die Folgen des Klimawandels Havarien an mobilem und immobilem Kulturgut verstärken. Wie wir alle mitbekommen, nehmen vor allem auch Starkregenereignisse zu. Genauso bedrohen zahlreiche vom Menschen verursachte Schadensereignisse – wie schadhafte Technik, menschliches Versagen oder Betriebsstörungen – unser Kulturgut.

Als Beispiele für derartige Katastrophen seien die Hochwasserkatastrophen 2002 und zuletzt im Sommer 2021 genannt, aber auch der Brand der Anna Amalia Bibliothek 2004, der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009, der Brand im Nationalmuseum von Rio de Janeiro 2018, der Brand von Notre-Dame in Paris 2019 oder die Explosion von Gefahrgut im Hafen von Beirut 2020. In allen Fällen war einzigartiges mobiles und immobiles Kulturgut betroffen. Zudem gibt es in Deutschland eine Vielzahl an weiteren Unglücksfällen an Kulturgut, die unbemerkt von der Öffentlichkeit stattfinden.

Um dieser komplexen Gefahrenlage für unser einzigartiges kulturelles Erbe zu begegnen und im Katastrophenfall schnell und vor allem konservatorisch sach- und fachgerecht reagieren zu können, ist aus unserer Sicht unbedingt ein gebündelter Handlungsleitfaden für die mobile Erstversorgung und damit Stabilisierung von havariertem Kulturgut notwendig. Viele kulturgutbewahrende Einrichtungen und auch Privatsammler haben keine Restaurator:innen zur Verfügung oder lediglich eine einzige Fachfrau oder einen einzigen Fachmann für die gesamte Sammlung, die wie in einem „Gemischtwarenladen“ Objekte aus allen denkbaren Materialien enthält.

Diesen Menschen und Einrichtungen möchten wir eine Hilfestellung in Form eines gedruckten Handbuchs, das auch online verfügbar ist, an die Hand geben. Das ist unser großer Wunsch im VDR-Präsidium.

Der Verband der Restauratoren plant entsprechend einen Leitfaden, der im akuten Katastrophenfall zielgenaue Hilfemaßnahmen für betroffene Kultureinrichtungen aller Fachrichtungen bietet. Der Leitfaden soll dabei bereits vorhanden Handlungshilfen ergänzen und unterstützen. Er soll und sich auf die Erstversorgung vor Ort fokussieren, Hinweise zum Wiederaufbau geben und alle Objektgruppen abdecken. Daher werden unsere Fachgruppen als Spezialist:innen auf ihrem Gebiet die Informationen zusammentragen und die Texte formulieren.

Sven Taubert: Restaurator:innen haben das Fachwissen, das für die Sicherung benötigt wird und können gerade beim langwierigen Wiederaufbau und bei dessen Vorbereitung einen wesentlichen Beitrag leisten. Die zurückliegenden Katastrophenfälle haben auch gezeigt, dass es neben raschen Materiallieferungen auch wichtig ist, in kürzester Zeit und ganz pragmatisch mobile Arbeitsplätze für Restaurator:innen bereitzustellen.

Nadine Thiel: Hierbei war der Notfallcontainer aus Köln mit seinen mobilen Arbeitsplätzen eine zentrale Stütze. Der Bund plant die Anschaffung weiterer Container, wobei der VDR bei den Planungen der Einrichtung Hilfestellungen leisten möchte, sodass diese Arbeitsplätze auch für unterschiedliche Materialgruppen (nicht nur Papier) nutzbar sind. Unser Notfallcontainer aus Köln ist der erste seiner Art. Er entstand nach dem Kölner Archiveinsturz und ist folglich für die Sicherung von schriftlichem Kulturgut ausgestattet. Weitere Container so auszustatten, dass sie auch für andere Objektarten eine Erstversorgung bieten, ist aus fachlicher Sicht ein großer Wunsch.

Die Umsetzung von Containern und Leitfaden ist noch in der Findungs- und Finanzierungsphase, auch weil die Geschehnisse in der Ukraine die Aufmerksamkeit des zuständigen Ministeriums binden.
Auch der VDR ist übrigens in die Ukraine-Krise eingebunden. Zum einen bei der Unterstützung mit Hilfslieferungen, mit dem Ziel, die Güter im Land selbst zu sichern und zu schützen. Zum anderen kommen zahlreiche Netzwerke auf den VDR zu und es entstehen Kooperationen mit Partnerorganisationen wie Blue Shield oder der Deutschen Gesellschaft für Kulturgüterschutz, damit Restauratorinnen und Restauratoren in die Hilfsnetzwerke eingebunden werden können. Wir sind zum Beispiel sehr glücklich, dass wir gerade erst eine gegenseitige Mitgliedschaft zwischen VDR und Blue Shield formal abstimmen.

Wie verändert sich die Hochschullandschaft? Welche Auswirkungen der Bolognareform sind schon spürbar? Wohin entwickelt sich die Restaurierungsbranche?

Gisela Gulbins, VDR-Vizepräsidentin und Schatzmeisterin

Gisela Gulbins: Nachdem die Bolognareform mit der Umstellung der Restaurierungsstudiengänge 2005 begann, wird allmählich ein Wandel der Berufslandschaft spürbar. Wir sind uns sicher, dass dieser Wandel mittelfristig Einfluss auf die Mitgliedschaft im VDR haben wird. Studiengänge verändern sich, verschiedene BA- und MA-Abschlüsse werden kombiniert, reine Bachelor-Abschlüsse in der Restaurierung nehmen zu. Dass Restaurator:innen konsekutive Masterprüfungen der Konservierung-Restaurierung ablegen, wird weniger. Daher stellt sich der VDR in die Zukunft blickend schon jetzt die Frage, wie man mit diesen Veränderungen umgehen sollte.

Auf der Vorstandssitzung wollten wir frühzeitig die Diskussion mit dem Vorstand aufnehmen und die Frage aufwerfen, ob, inwieweit und in welcher Form sich der Verband in verschiedene Richtungen öffnen könnte. Dabei geht es darum, einen Weg zu finden, die akademische Ausbildung weiterhin zu stärken, den Verband jedoch auch für andere Abschlüsse attraktiv zu machen, vielleicht indem man – ähnlich wie bei der korrespondierenden Mitgliedschaft – weitere Differenzierungen vornimmt.

Es geht um die Einbindung der Bachelor-Restaurator:innen, die Fachleute, die zunächst Restaurierung studiert und dann einen Master in einer verwandten Disziplin abgelegt haben und auch die Steigerung der Attraktivität für den Nachwuchs. Genauso besteht die Option über eine engere Zusammenarbeit mit den Restauratoren im Handwerk nachzudenken. Wie  diese aussehen könnte, muss diskutiert und erarbeitet werden.

In der Sitzung war klar spürbar, dass die Mehrheit einer Öffnung positiv gegenüberstand, man aber in den nächsten Monaten in Gesprächen Ideen und Szenarien entwickeln muss, wie diese Öffnung gelingen kann, ohne vom europäischen Konsens abzurücken, dass der konsekutive Master der anerkannte berufsqualifizierende Abschluss für Restaurator:innen ist. Vor allem der Umgang mit den Bachelor-Absolvent:innen interessierte alle. Hier will man ergründen, welche Wünsche die Absolvent:innen an eine Mitgliedschaft haben und zugleich beim europäischen Dachverband erfragen, ob ein eingeschränktes Stimmrecht möglich wäre.

Sven Taubert: Die Gespräche zum Thema Zukunftsstrategie wollen wir auf der Mitgliederversammlung in Leipzig in einem breiteren Kreis fortführen, um noch ein besseres Gefühl für die Stimmungslage unserer Mitglieder zu bekommen. Unsere Mitgliederversammlung im November werden wir bewusst auf wenige Themen reduzieren, damit genügend Platz zum Fragen und Diskutieren ist. Dies kam bei den digitalen Sitzungen zu kurz. Alle Mitglieder sind eingeladen sich am Meinungsaustausch zu beteiligen.

Und es gibt noch eine wirklich gute Nachricht. Wir haben dieser Tage den ersten Kooperationsvertrag mit einer deutschen Hochschule unterschriftsreif vorliegen: Die Fachhochschule Potsdam wird als erste Hochschule die Kooperationsbereitschaft mit dem VDR auch schriftlich besiegeln. Wir freuen uns auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit einem Mehrwert für beide Seiten, vor allem aber für die Restauratorenschaft und den Restaurierungsberuf insgesamt.

Was wünscht sich der Nachwuchs?

Sven Taubert, VDR-Präsident

Sven Taubert: Auf der Sitzung in Berlin wollten wir erfahren, was unser Nachwuchs sich wünscht. Wir baten Lale von Baudissin dies stellvertretend für die RiA vorzutragen. Sie betonte, dass für die (angehenden) Studierenden vor allem eine Medienpräsenz in den angesagten sozialen Medien wie Instagram oder Tiktok wichtig ist. Dort informieren sich die angehenden Restaurator:innen zu restauratorischen Themen und klicken erst bei Gefallen auf weiterführende Informationen.

Lale von Baudissin betonte auch die Bedeutung von persönlichen Empfehlungen. Lehrende oder auch Ausbilder:innen müssen hinter dem VDR stehen und für ihn werben, damit für Vorpraktikant:innen und Kommiliton:innen eine Mitgliedschaft im VDR attraktiv wird. Leider wird – und das hören wir seit Jahren und bedauern es sehr – der VDR als elitär wahrgenommen und dies, obwohl sich der Vorstand sehr verjüngt hat und wir viele hochmotivierte und engagierte Menschen sind, die ein offenes Ohr mitbringen.

Gisela Gulbins: Was uns wiederum richtig gefreut hat, ist, dass die Präsenz des VDR an den Hochschulen als sehr gut betrachtet wird. Die „Erstibeutel“ mit Werkzeugen und Infomaterial über den VDR, die alle Studienanfänger:innen vom VDR geschenkt bekommen, erleben viel Zuspruch und es wird lange von diesem Einstiegsgeschenk gesprochen. In diesem Beutel wünschen sich die RiA noch einen QR-Code, der auf das digital ausfüllbare Anmeldeformular des VDR führt, damit viele Studierende auch tatsächlich Mitglied werden und den Verband bereichern.

Sehr gut und hilfreich empfindet unser Nachwuchs auch die Seminare des VDR. Hier besteht der Wunsch, dass das Gründer:innenseminar noch ausgebaut wird, da es eine wichtige Stütze für den Start in die Selbstständigkeit ist. Diese Ratschläge wollen wir umsetzen.

Der VDR steht in Kontakt zu den Restaurator:innen im Handwerk. Welche Gespräche werden geführt und welche gemeinsamen Ideen gibt es?

Dirk Sturmfels, VDR-Vizepräsident

Dirk Sturmfels:

Sven Taubert und ich stehen für den VDR aufgrund des Beschlusses der Mitgliederversammlung im Jahr 2021 fortwährend im Kontakt mit dem Dachverband VRH der Restauratoren im Handwerk. Seit der Planung und Umsetzung einer gemeinsamen Veranstaltung auf der denkmal 2018 tauschen wir uns zirka alle sechs Wochen aus.

Es ist nochmals zu unterstreichen, dass beide Berufsgruppen in der Praxis gut, streckenweise vorbildlich zusammenarbeiten und nach unserem Wissen – auch als Aussage aus einer Mitgliederumfrage heraus – kaum in Konkurrenz stehen, sondern sich vielmehr bei den anstehenden Aufgaben sehr gut ergänzen.

Vor diesem Hintergrund möchten wir auf der Leipziger Messe DENKMAL im November 2022 an die erste Veranstaltung von 2018 anknüpfen und gemeinsame Aktivitäten auf der Messe umsetzen. Die Stände von VDR und VRH stehen wieder nebeneinander, dieses Mal beide auf einer gleich großen Fläche von 234 qm.
Zwischenzeitlich finden auch andere Veranstaltungen statt, auf denen sich VDR und VRH begegnen und inhaltlich ergänzen, so zuletzt im Mai dieses Jahres beim 30. Kölner Gespräch zur Architektur und Denkmalpflege an der TH Köln, wo Christiane Schillig vertretungsweise für den erkrankten Sven Taubert die Position des VDR dargelegt hat und Doris Arndt die des VRH.
Ich selbst war unlängst bei der Verabschiedung von Herrn Eckard Zurheide in Raesfeld, der 34 Jahre lang den Geschäftsbereich Denkmalpflege, Handwerkskultur, Bau und Energietechnik an der Akademie des Handwerks auf Schloss Raesfeld leitete. Er steht weiterhin über den Dachverband VRH mit uns in Verbindung.

Nachdem wir in Sachen Berufstitelschutz Jahrzehntelang gegen Windmühlen gekämpft haben  – zuletzt sind wir im vergangenen Jahr mit einem Gesetzesentwurf im Bundesland Brandenburg gescheitert – und von allen Politikern die immer wiederkehrende Antwort bekamen, dass dies nur unter Einbezug des Handwerks Aussicht auf Erfolg hat, versuchen wir nunmehr mit den Restaurator:innen im Handwerk einen gemeinsamen Entwurf zu erarbeiten. Wir bekamen positive Rückmeldung und arbeiten bereits daran. Idee ist es, einen Gesetzesentwurf aufzusetzen, der einen gemeinsamen Berufstitelschutz mit zwei Kategorien von „Restaurator:innen“ auf der Restauratorenliste beinhaltet: „akademische Restaurator:innen“ und „Restaurator:innen im Handwerk“. Die Grundlagen zu einem entsprechenden Gesetzestext werden zurzeit erarbeitet und dann der MV zur Entscheidung vorgelegt. Wir wollen – eine positive Abstimmung in der MV vorausgesetzt – versuchen, damit in den kommenden eineinhalb Jahren erfolgreiche Gespräche in den Ländern zu führen.

In der Vorstandssitzung hatte ich das Gefühl, dass dieser Weg nach den Misserfolgen der letzten Jahre wohlwollend aufgenommen wurde und wir hoffen als Präsidium, dass auch die Mitgliedschaft die Entscheidung mitträgt. Wir möchten keine weiteren Jahrzehnte Energie und Zeit in ausweglose Wege investieren, sondern lieber mit unseren Partner:innen in der Denkmalpflege zusammenrücken. Dabei sollen die bereits errungenen nationalen sowie internationalen Qualitätsstandards in der Ausbildung zum „Restaurator“ oder zur „Restauratorin“ auf akademisch wie auch handwerklich basierten Wegen erhalten und weiter ausgebaut werden.

Wie geht es bei ver.di weiter? Was kam bei den Tarifverhandlungen heraus? Und wie möchte der VDR weiter agieren?

Präsidiumsmitglied Julia Brandt

Julia Brandt: Die letzten Tarifverhandlungen in den Ländern blieben für uns Restaurator:innen leider ohne Ergebnis. Die Forderungen des VDR wurde nicht in die Agenda von ver.di mit aufgenommen. Dies lag sicherlich ein Stück weit auch daran, dass in der Pandemie die Forderungen der Pflegeberufe die volle Aufmerksamkeit auf sich zogen. Verständlicherweise erschienen vor diesem Hintergrund die Wünsche der Restaurator:innen vergleichsweise weniger wichtig.

Ganz erfolglos war die letzte Tarifrunde in den Ländern jedoch nicht. Wir haben durch unsere Initiativen und Aktionen sowie unsere Präsenz in den sozialen Medien und der Presse sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Dank der Tatsache, dass der VDR die Pressemeldung und den Aufruf zum Streiken als erstes geteilt hat, wurde Heinrich Birner von ver.di auf uns aufmerksam und fragte, ob ich in München bei der Kundgebung mit auf die Bühne kommen möchte.

Bei den Warnstreiks haben wir generell gemerkt, dass wir als Berufsgruppe im positiven Sinne auffallen. Gut gemachte Poster, kreative Sprüche und eine auffallende Aufmachung haben bei den Demonstrationen in Wiesbaden, München und Stuttgart dazu beigetragen, dass auch Reporter auf uns zukamen und wir auf mehreren Videos von ver.di vorne mit dabei waren. Hier wollen wir uns für die nächste Runde überlegen, wie wir diesen Auftritt noch verbessern. Einige tolle Anregungen konnten wir aus dem Wochenende mit den Vorstandsmitgliedern mitnehmen. Ich bin dankbar, wenn auch aus der Mitgliedschaft noch weitere Ideen zusammenkommen. Wir brauchen Kolleg:innen, die uns auf unserem Weg unterstützen. Um an Streiks teilzunehmen, muss man nicht bei ver.di sein. Sogar selbstständige Restaurator:innen können mitlaufen.

Bei meiner Arbeitsstelle war ich Streikbeauftragte. Meine Aufgabe war es vor dem Streiktag möglichst viele Kolleg:innen zum Mitstreiken zu bewegen und über Rechte und Pflichten aufzuklären. Am Anfang sind mir einige mit Skepsis begegnet, aber letztendlich konnte ich die meisten mit dem Argument überzeugen, dass Tariferhöhungen nicht von alleine kommen.

Dank der Aktionen im letzten Jahr und auch der Gruppe „Restaurator*innen-Netzwerk bei ver.di“ stehen wir seither in engem Austausch mit den ver.di-Sekretärinnen und Sekretären. Den Kontakt pflegen wir und wir wollen uns mit der Gewerkschaft zusammen für die nächste Verhandlungsrunde wappnen.

Auf unserer Vorstandssitzung in Berlin rief ich bereits dazu auf, dass es wichtig ist, dass alle Restauratoren, die Mitglied bei ver.di sind, dem „Restaurator*innen-Netzwerk“ beitreten. Denn leider haben weder wir noch ver.di einen Überblick darüber, wie viele und welche Restauratorinnen und Restauratoren in der Gewerkschaft sind. Unser Netzwerk trägt zwar noch den Zusatz „Bayern“, es möchte und soll aber bundesweit agieren. Wir suchen daher noch nach einem Weg, den Zusatz Bayern zu streichen, damit dies transparenter wird. Kolleginnen und Kollegen, die neu dazu kommen wollen, sollen sich bitte nicht irritieren lassen.