Ernst von Siemens Kunststiftung hat bereits 30 Restaurierungsprojekte in Corona-Förderlinie bewilligt

Unterstützung freiberuflicher Restaurator*innen und Wissenschaftler*innen an öffentlichen Museen und Sammlungen während der Corona-Pandemie, deren wirtschaftliche Folgen sich noch nicht endgültig abschätzen lassen, hat die Ernst von Siemens Kunststiftung kurzfristig eine […]

Unterstützung freiberuflicher Restaurator*innen und Wissenschaftler*innen an öffentlichen Museen und Sammlungen während der Corona-Pandemie, deren wirtschaftliche Folgen sich noch nicht endgültig abschätzen lassen, hat die Ernst von Siemens Kunststiftung kurzfristig eine unbürokratische Förderlinie ins Leben gerufen. Innerhalb des Projektes, das unter dem Titel  Corona und Selbstständige in Museen und Sammlungen läuft, konnten in den ersten Wochen 30 Projekte bewilligt und an die 40 Restauratoren und Wissenschaftler mit Aufträgen betraut werden, die Exponate zurück in die Sammlung bringen oder Sammlungen erschließen“, erläuterte Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Fünf Restaurierungsprojekte an der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

Mit der besonderen Förderzusage können beispielsweise fünf Restaurierungsprojekte der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz vorzeitig realisiert und ebenso viele, meist seit Jahren mit der Kulturstiftung kooperierende Werkstätten unterstützt werden: Katarina Maubach sowie Evelyn Adler und Werkstatt aus Dresden, Anna-Maria Schröder aus Dessau sowie Regina Klug und Alexia Falk aus Potsdam.
Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz erhält von der Ernst von Siemens Kunststiftung eine Summe von 22.500 Euro, um Restaurierungen an 9 Holztafeln, einem Gemälde, einem Messingleuchter und einem Schmuckrahmen durchführen lassen zu können.

Förderungen beantragen

Die von der Ernst von Siemens Kunststiftung (EvSK) kurzfristig angelegte Förderlinie möchte Freiberufler in Museen und Sammlungen unterstützen, die von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders betroffen sind. Denn mit Schließung der Ausstellungshäuser gehen teils auch strikte personelle Sparmaßnahmen einher, so dass geplante Restaurierungsprojekte oder wissenschaftliche Vorhaben vorerst auf Eis gelegt und nicht mehr vergeben werden.

Je nach Projekt werden zwischen 2.000 Euro und 25.000 Euro für begrenzte Restaurierungsprojekte und die wissenschaftliche Arbeit an Ausstellungskatalogen, Bestandskatalogen oder Werkverzeichnissen zur Verfügung gestellt.

„Mit dieser Förderlinie wenden wir uns an diejenigen Restauratoren, die als Freiberufler häufig mit den Museen zusammenarbeiten“, erklärt der Generalsekretär der EvSK Dr. Martin Hoernes gegenüber dem VDR. „Sie können gemeinsam mit den Museen Projekte definieren, die schon lange gemacht werden müssten und diese können mit unserer Hilfe auf den Weg gebracht werden. Wir wollen hier keine Lebenszeit-Projekte fördern sondern dabei helfen die Dürrezeit der nächsten Monate zu überstehen. Je nach Art des Projektes können wir das Fördergeld auch direkt an die Restauratorin oder den Restaurator auszahlen. Wichtig ist es mir noch zu sagen, dass es keine Antragsfrist gibt. Nicht der, der zuerst kommt, mahlt auch zuerst. Museen und Restauratoren müssen jetzt nicht in Hektik verfallen sondern können gemeinsam sinnvolle Projekte definieren. Die Anträge können unbürokratisch gestellt werden.“

(Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 15.05.2020 hinsichtlich der Zahlen der bereits geförderten Projekte aktualisiert.)
Die Kunststiftung hat nun auf ihrer Website Beispielprojekte und Hinweise zur Antragstellung aufgelistet.

Weitere Informationen

Abbildung: Restaurierung im Vollschutz- Tapisserie Pieter Coecke van Aelst, Bayerisches Nationalmuseum