Fluthilfecamp im Ahrtal gestartet

Seit Montag setzen 300 junge Menschen historische Gemäuer im Ahrtal instand. Das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten wird zwei Wochen lang, also noch bis zum 23. Juni 2023, an 17 von der […]

Seit Montag setzen 300 junge Menschen historische Gemäuer im Ahrtal instand. Das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten wird zwei Wochen lang, also noch bis zum 23. Juni 2023, an 17 von der Flut geschädigten historischen Bauwerken in Mayschoß, Dernau und Ahrweiler Wiederaufbauhilfe leisten. Unter den freiwilligen Helfern ist auch der promovierte Kunsthistoriker und Restaurator Dr. Uli Eltgen, der uns einen fotografischen Eindruck der Situation vor Ort gibt.

Fluthilfecamp der Jugendbauhütten im Juni 2023. Fotos: Dr. Uli Eltgen
Fluthilfecamp der Jugendbauhütten im Juni 2023. Fotos: Dr. Uli Eltgen

In Mayschloß ist am Ufer der Ahr eine beeindruckende Zeltstadt entstanden. 15 Zelte sorgen für die Unterbringung und Versorgung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 30 Fachleute aus verschiedenen Arbeitsfeldern stehen den Jugendlichen an den Baustellen mit Rat und Tat zu Seite.

Zu den Anleitern zählt auch Dr. Uli Eltgen. Seit Jahren ist der Restaurator Mitglied im Ortskuratorium Bonn/Rhein-Sieg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Bereits mehrfach hat er hierbei junge Menschen aus den Jugendbauhütten angeleitet. Seit der Flut sorgt er sich um die Bewahrung flutgeschädigter Gemäuer – Brücken, Kapellen, Mühlen – und legt tatkräftig Hand an. „Ich möchte vor Ort im Flutgebiet helfen. Besonders wichtig ist mir der Aspekt der Zusammenarbeit von Jung und Alt, die gemeinsam die historischen Bauten des Ahrtals retten. Meine Arbeitsschwerpunkte sind historische Farbfassungen und Kapellen, daher werde ich an der Kapelle in Mayschoß die Restaurierungsarbeiten anleiten.“

Einsatz an der Kapelle in Mayschß am ersten Tag (12.6.2023). Fotos: Dr. Uli Eltgen
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Aktuell sind bereits 100 freiwillige Helfer:innen vor Ort. Weitere helfende Hände werden in den kommenden Tagen erwartet.

Das Fluthilfecamp ist für die Jugendbauhütten der bisher größte Hilfseinsatz in ihrer Geschichte. Es knüpft an eine Reihe von Maßnahmen an, die die DSD zur Unterstützung der betroffenen Denkmaleigentümer ins Leben gerufen hatte. Finanziert wird die Aktion durch Spenden, die die Stiftung nach der Flut im Ahrtal gesammelt hatte.

Hinweis

Alle Restaurator:innen aus dem Umland, die Interesse am Camp haben, sind dazu eingeladen tageweise vorbeizukommen und an dem Projekt mitzuwirken.

Achtung!

Das Zeltlager musste am Mittwoch, den 14.6. umverlegt werden. Es befindet sich nun nicht mehr in Mayschoß, sondern 12 km weiter oben am Berg in Krälingen auf dem Sportplatz!
Herr Eltgen ist anzutreffen an der Hauptstraße in Mayschoß an der Lochmühle und zeitweise auch an der Baustelle bei der kleinen Kapelle am Ortsende. Gerne stellen wir über die VDR-Pressestelle den direkten Kontakt zu Herrn Eltgen her.

Weitere Baustellen des Fluthilfecamps befinden sich in Ahrweiler und Dernau.

Fotos: Dr. Uli Eltgen

15.6.23, neuer Zwischenstand aus Mayschoß: Dort hat das Team in der Kapelle eine Wandmalerei aus dem 19. Jahrhundert entdeckt. Fotos: Dr. Uli Eltgen.
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