Hornemann Institut ermöglicht individuelle Freischaltung von Online Kursen

Im Zuge vorsorglicher Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus steigt gerade in vielen Ländern die Nutzung des „Home-Office“ und damit auch die Nachfrage nach Online-Weiterbildung. Das Hornemann Institut ermöglicht deshalb […]

Im Zuge vorsorglicher Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus steigt gerade in vielen Ländern die Nutzung des „Home-Office“ und damit auch die Nachfrage nach Online-Weiterbildung. Das Hornemann Institut ermöglicht deshalb in den nächsten Wochen auch eine individuelle Freischaltung der Kurse. Die (Präsenz-)Veranstaltungen sind auf den Herbst verschoben.

Weltweite Weiterbildung

Aus diesem Grund ermöglicht das Hornemann Institut in den nächsten Wochen auch eine individuelle Freischaltung seiner Online-Kurse. „Eigentlich haben wir den Start unserer Kurse erst für den 20. April angekündigt, aber aufgrund der Corona-Pandemie möchten wir alles möglich machen, um unsere Lernkurse auf Wunsch schon früher freischalten zu können. Wir finden einen Weg“, so die Tutorin Barbara Hentschel. Zusammen mit der Restauratoren-Kollegin Christine Fiedler und den Restaurierungsstudierenden Marlies Dreessen B.A., Hannah Emmerich, Miriam Gáyer und Lea Kroll ist sie gerade im Home-Office vollzeit damit beschäftigt, die Lernkurse zu aktualisieren bzw. neue Kurse fertig zu stellen.

Online Lehre an der HAWK

Die Nachfrage ist gerade sehr groß, denn auch in den Restaurierungsstudiengängen der HAWK ist der Bedarf gewachsen. Bislang wurden die multimedialen Lernkurse in der Lehre eher fürs betreute Selbststudium eingesetzt. In der jetzigen Krisenzeit werden sie verstärkt auch als Ersatz für die Präsenzlehre genutzt. Denn die HAWK hat ihren Präsenzbetrieb nun erst einmal bis 17. April ausgesetzt und unterrichtet seit Montag vergangener Woche nur online.

Besonderes E-Learning

Die Online Kurse des Hornemann Instituts mit ihren Multimedia-Komponenten und Checkpoints für das betreute Selbststudium unterscheiden sich vom üblichen E-learning an Hochschulen, denn sie werden sowohl in der Lehre wie auch in der Weiterbildung eingesetzt. Ein erfolgreicher Abschlusstest führt zu einem qualifizierten Zertifikat. Betreut von Tutorinnen lernen damit inzwischen Menschen auf allen Kontingente (Abbildung). Die meisten Lernenden arbeiten im Kulturbereich, in Museen oder der Denkmalpflege. Die Kurse werden vom Berufsverband der Restauratoren als Weiterbildung anerkannt.

Für folgende Themen werden Kurse angeboten:

  • Grundlagen der Holzkunde, Eigenschaften - Verwendung - Schäden. Untersuchungsmethoden erläutert am Beispiel von Eichenholz
  • Conservation of Globes
  • Fotografie als Werkzeug der Dokumentation und Untersuchung
  • Mikrobieller Befall von Kunst- und Kulturgut
  • Sicherer Umgang mit kontaminiertem Kulturgut
  • Erhaltung von Wachsmoulagen
  • Saccharidische Bindemittel und Kleber
  • Untersuchungen von transparenten Überzügen auf Möbeln und Holzobjekten
  • Wie sollen wir handeln? Theorie und Ethik der Restaurierung und ihre Bedeutung für die Praxis

Teil 1: Historische Wurzeln in der Renaissance- und Barockzeit (mit einem Beitrag von Sophie Haake-Harig)

  • Schädigung von Kulturgut durch Salze

Aller Voraussicht nach wird das Institut im Herbst folgende Kurse neu herausbringen:

  • Präventive Konservierung der Kirchenausstattung
  • Konsolidierung von Holz
  • Wie sollen wir handeln? Theorie und Ethik der Restaurierung und ihre Bedeutung für die Praxis

Teil 2: Grundlagen der Restaurierung und der Denkmalpflege von K. F. Schinkel bis C. Brandi

Teil 3: Aktuelle Entwicklungen, vom Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 bis heute

 

Hornemann Kolleg ins Wintersemester verschoben

Aus Vorsorge gegen die Ausbreitung des Corona-Virus hat das Institut die drei fürs Sommersemster geplanten Termine des Hornemann Kollegs und die große Fragment-Tagung in den kommenden Herbst verschoben.

Zum 16. Hornemann Kolleg hat das Institut Kolleg/inn/en aus den Berliner Museen eingeladen, um die Arbeit der gar nicht so fern gelegenen Nachbarn besser kennen zu lernen. Eingeladen sind ein Kunsthistoriker, eine Restauratorin und ein Naturwissenschaftler, von ihrem Umgang mit dem ihnen anvertrauten Kulturgut zu berichten.

  • 30.09.2020: Dr. Neville Rowley, Staatliche Museen zu Berlin: Lauranas Kopf – Umgang mit seit 1945 fragmentierten Skulpturen
  • 14.10.2020: Dipl.-Rest. Sophie Haake-Harig, Staatliche Museen zu Berlin: Interdisziplinäre Spurensuche: Provenienzforschung in der Restaurierung
  • Prof. Dr. Stefan Simon, Rathgen-Forschungslabor, Staatliche Museen zu Berlin: Heritage Science. Beispiele aus der aktuellen Praxis (Termin wird noch bekannt gegeben)

Weitere Infos hier.

Fragment-Tagung findet im Herbst statt

Zur internationalen Tagung „Das Fragment im digitalen Zeitalter. Chancen und Risiken neuer Techniken in der Restaurierung“ hatten sich bereits Mitte März über 100 Teilnehmer/innen angemeldet, als die unvermeidliche Entscheidung zur Verschiebung der Tagung auf den 30. September bis 2. Oktober 2020 fallen musste. „Wir sind sehr froh“, so die Institutsleiterin Angela Weyer, „dass alle Referent/inn/en weiter dabei sind. Bislang haben wir auch bei den Teilnehmenden nur vier Stornierungen.
Die Tagung legt den Fokus auf die Fragen, was die neuen digitalen Möglichkeiten für die Erhaltung und Vermittlung des historischen Fragments bedeuten. Denn Fachleute aus verschiedenen Fachbereichen konstatieren aktuell eine Lücke zwischen der zunehmenden Bedeutung und der Professionalisierung der visuellen Rekonstruktion des Historischen einerseits und der theoretischen Fundierung solcher Tätigkeiten andererseits.

Weitere Infos mit Tagungsprogramm, Abstracts und Anmeldemöglichkeit hier.