Report aus dem Präsidium Juni/2020

Wir beginnen mit den positiven Nachrichten: Das Präsidium freut sich verkünden zu können, dass am Landesarbeitsgericht in Berlin Anfang Juni die mit finanzieller Unterstützung des VDR geführte Höhergruppierungs-Klage eines unserer […]

Wir beginnen mit den positiven Nachrichten: Das Präsidium freut sich verkünden zu können, dass am Landesarbeitsgericht in Berlin Anfang Juni die mit finanzieller Unterstützung des VDR geführte Höhergruppierungs-Klage eines unserer Mitglieder im Berufsverband gewonnen wurde. Die Beklagte ist nun verpflichtet, die Klägerin rückwirkend ab Anfang 2014 nach der Vergütungsgruppe 13 TVöD (Bund) zu vergüten und die Differenzbeträge nachträglich und verzinst an die Restauratorin auszuzahlen. Die Klägerin ist überglücklich und möchte Kolleg*innen dazu ermutigen es ihr gleich zu tun. Wir berichten demnächst ausführlich auf unserer Website!

Arbeitsausschuss Kulturgüterschutz befragt VDR-Mitglieder

Mit dem Arbeitsausschuss Kulturgüterschutz, an dem drei von unseren Präsidialen teilnehmen, geht es ebenso gut voran. In den nächsten Tagen wird eine Umfrage unter den VDR-Mitgliedern gestartet, um herauszufinden, wer Expertise im Katastrophenschutz – bei Hochwasser, Bränden etc. – gesammelt hat und wer sich vorstellen könnte, bei einem Netzwerk mit verschiedenen Partnern wie dem Technischen Hilfswerk, dem Archäologischen Institut und dem Auswärtigen Amt mitzuwirken. Wir bitten Sie, sich an unserer Umfrage zu beteiligen, damit wir ein möglichst umfassendes Bild davon bekommen, welche Kompetenzen und Interessen in unserem Berufsverband vertreten sind. Die nächste Videokonferenz des Ausschusses ist am 23. Juni vorgesehen.

Corona-Service: Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Auch wenn Corona hier vom Spitzenplatz unserer Berichterstattung verdrängt wurde, beschäftigt den VDR die Krise und das kürzlich verabschiedete Konjunkturprogramm des Bundes weiterhin. Noch immer beeinflusst die Corona-Krise das berufliche Leben spürbar. Aber auch hier gibt es Positives zu berichten: Nahezu die Hälfte aller Restaurator*innen, die sich an unserer Umfrage zur wirtschaftlichen Situation Ende April beteiligt hatten, haben sich – mehrheitlich erfolgreich – über die Website des VDR über Hilfsangebote (Corona-Soforthilfe, Stundung von Steuern etc.) informiert. Damit wurden unser Einsatz und der der Geschäftsstelle von Ihnen allen direkt belohnt! Die Hinweise und Links für Restauratoren beispielsweise wurden zwischen dem 17. März und dem 9. Juni 2020 allein 3.421mal geklickt. Und was noch erstaunlicher ist: Die durchschnittliche Verweildauer betrug 6:56 Minuten. Für diese lange Aufmerksamkeit, die eine Ausnahme im Internet ist, möchten wir uns sehr bei Ihnen bedanken!

Auf großes Interesse stießen auch die Artikel über die Ernst von Siemens Kulturstiftung,  den Spendenaufruf „Schutzausrüstungen“, das Sofortprogramm „Neustart“ und über die „Mit-Kalkül“-Serie zu Corona-Spezialthemen. Vielen Dank auch hierfür. Die lange Verweildauer bestätigt uns, dass wir die passenden Themen ausgewählt und Sie Antworten auf Ihre Fragen bei uns erhalten haben.

Ebenso wurden die Ergebnisse unserer Umfrage zur Situation in der Coronakrise nahezu 1.000 mal geklickt mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 4:29 Minuten. Insgesamt zählten wir 6.258 Seitenaufrufe zum Servicethema „Gut durch die Krise kommen“ (ohne Blogbeiträge). Der Stellenmarkt – unsere nach wie vor attraktivste VDR-Seite – wurde in derselben Zeitspanne 31.338 mal aufgerufen.

Selbstständige Restaurator*innen – Senkung der Mehrwertsteuersätze

Ermutigt durch Ihr Interesse werden wir demnächst ausführlich auf die Senkung der Mehrwertsteuersätze von 19 auf 16 Prozent und von 7 auf 5 Prozent in der Serie „Mit Kalkül“ eingehen. Selbstständige Restaurator*innen werden ab Anfang Juli 2020 mehr Details berücksichtigen müssen, als viele dies im ersten Moment annehmen.

Videokonferenzen mit Politikern

Die vom Berufsverband der Freien Berufe in Berlin für ihre Mitgliedsverbände geschaffene Plattform, sich regelmäßig mit Spitzenpolitikern über die aktuelle wirtschaftliche Lage auszutauschen und zu beraten, hat sich etabliert. Das Format ist sowohl für uns Verbandsvertreter als auch für die Politiker gewinnbringend und wird als unmittelbare praxisnahe und fruchtbare Diskussion gerne von allen Beteiligten wahrgenommen. Die Politiker erhalten so die Gelegenheit anhand von konkreten Beispielen branchen- und berufsspezifisch über Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie informiert zu werden.

In der BFB-Videokonferenz vom 4. Juni war die Betriebswirtin Sabine Poschmann MdB, seit 2015 stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Energie für die SPD und Mitglied des Mittelstandsbeirates im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, zu Gast. Ihr Augenmerk liegt auf der Erhöhung des Kurzarbeitergeldes und die Hilfen für Arbeitnehmerhaushalte mit Kindern, die aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten in Kita und Schule nicht arbeiten können. Solo-Selbstständige verwies Poschmann auf das ALG II.

Die Videokonferenz am 8. Juni moderierte BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer. Als Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand nahm für das Bundeswirtschaftsministerium der Staatssekretär Thomas Bareiß MdB teil.  An ihn wurden Ergänzungswünsche in Bezug auf das Konjunkturpaket des Bundes adressiert. Im Namen der Mitgliedsverbände betonte Professor Ewer, dass viele Freiberufler nur mit Zeitverzug wirtschaftlich von der Corona-Pandemie betroffen seien und Verluste deutlich später ankämen als beispielsweise im Handel oder im Hotel- und Gaststättenbereich. Im Namen aller forderte Ewer den Ausbau digitaler Verwaltungsleistungen und eine Entbürokratisierung. Die käme gerade auch dem Baugewerbe zugute. Gleichfalls hilft es auch Restaurator*innen, wenn es auf Baustellen nicht zu Zeitverzögerungen oder zu verspäteten Bauabnahmen etc. kommt.

Bei einer weiteren Videokonferenz mit dem Vorsitzenden des Gesprächskreises „Freie Berufe“ des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (PKM), Fritz Güntzler MdB, am 9. Juni ging es gleichfalls um die konkrete Ausgestaltung des Konjunkturprogramms der Bundesregierung. Güntzler, selbst Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und somit Freiberufler, bestätigte die Sicht des BFB, dass weite Teile der Freiberufler durch eine nachlaufende Rechnungslegung erst zeitversetzt von der Krise betroffen sein könnten und die avisierte Überbrückungshilfe ebenfalls Verluste berücksichtigen müsse, die erst im Juni, Juli und August einsetzen. Güntzler betonte gegenüber den Verbandsvertretern, dass es für die Politik immens wichtig sei, praktische Beispiele von Liquiditätsengpässen geliefert zu bekommen, um die besondere Problematik der späten Rechnungstellung bei vielen Freiberuflern zu verdeutlichen und verständlich zu machen. Somit hat die Geschäftsführerin des VDR, Dr. Christiane Schillig, die Gelegenheit über den BFB auf individuelle Situationen unserer Mitglieder – die in Blogbeiträgen auf unserer Website veröffentlicht sind – aufmerksam zu machen.


Wir wünschen Ihnen alles Gute in dieser schwierigen Zeit, behalten Sie Ihren Optimismus  und vor allem – bleiben Sie gesund!

Ihr Sven Taubert, gemeinsam mit dem gesamten VDR-Präsidium

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