Report aus dem Präsidium August/2020

In diesem Jahr ist alles anders. Eine wirkliche Sommerpause gibt es nicht, wohl auch, weil sich der Coronavirus nicht wie von vielen erhofft in der Hitze verflüchtigt, sondern die Infektionszahlen […]

In diesem Jahr ist alles anders. Eine wirkliche Sommerpause gibt es nicht, wohl auch, weil sich der Coronavirus nicht wie von vielen erhofft in der Hitze verflüchtigt, sondern die Infektionszahlen wieder steigen. Daher bleibt die Politik und mit ihr die Gesellschaft aktiv. Auch bei uns im VDR geht es im August mit vielen Themen weiter.

Ein neuer Arbeitsausschuss „Schadstoffbelastungen und Arbeitssicherheit“

Auf Anregung eines VDR-Mitglieds, das Restauratorin und zugleich Personalrätin ist, haben wir uns mit dem Thema Schadstoffbelastungen und Arbeitssicherheit beschäftigt. Der Vorstand begrüßte den Vorschlag des Präsidiums eine neue Arbeitsgruppe zu gründen ausdrücklich. Es erklärten sich spontan elf Mitglieder bereit, bei diesem wichtigen Thema mitzuwirken.

Als Berufsverband möchten wir uns stärker um die gesundheitlichen Belange unserer Mitglieder kümmern. Federführend agiert Vizepräsidentin Susanne Danter, die schon voller Ideen ist, welche Aspekte für Unternehmer*innen, Angestellte, Auszubildende und Praktikant*innen wichtig sein könnte.

Arbeitskreis Kulturgüterschutz nimmt Kontakt mit VDR-Mitgliedern auf

Die Umfrage unter unseren Mitgliedern in Bezug auf Fragen zum Kulturgüterschutz war sehr erfolgreich. Fast hundert Restaurator*innen gaben an, bereits Erfahrungen in Katastrophenfällen gesammelt zu haben – manche als Leitende, andere als Helfende besonders bei Notfallverbünden.

Vizepräsidentin Gisela Gulbins, die dem Arbeitskreis vorsteht und nach außen vertritt, stellt nun eine Liste unserer Restaurator*innen nach Fachbereichen zusammen, um zu sehen, welche Bandbreite der Erfahrungen innerhalb unseres Verbandes vorliegt.

Auch mit den Plänen für Auslandseinsätze in puncto Kulturgüterschutz und Katastrophen­management geht es weiter: Im Oktober soll ein Workshop des mit ArcHerNet und dem DAI verbundenen Projekts „KulturGutRetter“ in Berlin stattfinden. Der VDR ist eingeladen, daran teilzunehmen.

Der VDR mischt mit –  bei E.C.C.O. und beim Sammeln von Forschungsdaten

Ein Konsortium mit E.C.C.O. und dem VDR als angegliedertem Partner hat die Ausschreibung des Blueprint-Projekts Erasmus+ gewonnen. Dies wurde Anfang August bekanntgegeben. Gelistete Partner sind u. a. der Deutsche Museumsbund und Kultur und Arbeit e. V. Es geht bei dem an der Hochschule in Barcelona angesiedelten vierjährigen Projekt darum, den Kulturerbesektor und seine Berufe zu definieren. Das Mitwirken des VDR ist aus fachlicher Sicht und für die Außenwirkung sehr wertvoll. Der VDR hat ein Mitspracherecht u. a. in Fragen der Bewirtschaftung von Fördermitteln und der Qualitätssicherung in der Restaurierung.

Außerdem unterstützt der VDR einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft in der Förderlinie Forschungsdaten­infrastruktur (NFDI). Bund und Länder hatten im November 2018 den Aufbau einer solchen Infrastruktur beschlossen. Diese NFDI soll die Datenbestände von Wissenschaft und Forschung systematisch erschließen, nachhaltig sichern und zugänglich machen sowie international vernetzen. Sie wird in einem aus der Wissenschaft getriebenen Prozess als vernetzte Struktur eigeninitiativ agierender Konsortien aufgebaut werden. Der VDR beteiligt sich an NFDI4Objects. Hier geht es im Wesentlichen um den Aufbau einer Datenbank, die Objekte mit Fundstellen, Restaurierungsmethoden und -materialien sowie Angaben zu antiken Herstellungstechniken verknüpft, so dass eine Schnittstelle entsteht, wo möglichst umfassende Informationen rund um Objekte zusammengeführt werden. Wir als VDR haben den Kontakt zu den verschiedenen Fachgruppen in der Restaurierung wie z. B. Metall, Keramik, Malerei, Textilien etc. und können an das NFDI4Objects-Projektteam die jeweiligen Experten vermitteln, die sie zum Erstellen von Thesauri und Sammeln der Daten benötigen.

Sonnige Grüße aus Dresden!
Ihr Sven Taubert

Report_Praesidium