Restauratoren fair bezahlen – eine Kampagne im Vorfeld der Tarifverhandlungen

Mit Postern, Kurzvideos und einer Facebook-Aktion startet der VDR im Juli eine Werbekampagne, die sich für die faire Bezahlung von Restauratorinnen und Restauratoren stark macht. Anlass sind die Tarifverhandlungen der […]

Mit Postern, Kurzvideos und einer Facebook-Aktion startet der VDR im Juli eine Werbekampagne, die sich für die faire Bezahlung von Restauratorinnen und Restauratoren stark macht. Anlass sind die Tarifverhandlungen der Länder, die im September beginnen (wir berichteten). Gewünschtes Ziel ist es, weithin auf die Situation der Berufsgruppe insgesamt aufmerksam zu machen und eine Verbesserung zu erwirken.

Mit Postern auf die Bedeutung der restauratorischen Arbeit aufmerksam machen

Der VDR hat ein erstes Poster entworfen, das in digitaler Form in den sozialen Medien geteilt und in gedruckter Form ausgehängt oder für Aktionen genutzt werden kann.

Wer ein Bildmotiv z.B. von sich vor einem Denkmal oder Objekt hat, das sich gut in die Reihe einfügt und für das die Bildrechte vorhanden sind, kann diese gerne an die VDR-Pressestelle schicken. Dann werden wir dieses in das VDR-Layout einsetzen und für den individuellen Einsatz zur Verfügung stellen und ggf. in Absprache auch die Poster-Reihe damit ergänzen.

Hinweis: Wir haben in diesem Fall bewusst nicht gegendert. Grund dafür ist, dass Hashtags mit Satzzeichen nicht umsetzbar sind. Da es mehr Restauratorinnen als Restauratoren gibt, stellen wir jeweils eine weibliche und männliche Fassung zur Verfügung.

 

Auf Facebook gemeinsam Gesicht zeigen

Auf Facebook haben wir am 16. Juli ein Rahmen-Design freigeschaltet, das jeder über sein Profilbild legen kann. Der Rahmen enthält den Schriftzug „Restauratoren fair bezahlen“ und ist in zwei Designs verfügbar. Um den Rahmen zu nutzen klickt man auf Facebook einfach auf sein Profilbild und dann auf "Rahmen verwenden". Dort gibt man VDR Tarifkampagne Restauratoren NEU 01" oder "...02" ein.

Die Designs mit freigestelltem Hintergrund sind außerdem an dieser Stelle als Download verfügbar, sodass man sie gegebenenfalls manuell in Fotos einfügen und zum Beispiel in anderen sozialen Medien wie Twitter, Instagram oder LinkedIn nutzen kann.

Transparenter Rahmen (Design 01) zur Nutzung für Facebookprofile und andere soziale Medien (Download nach Klick aufs Bild möglich)
Facebook-Design mit "Restauratorinnen" im Schriftzug.

Hintergründe zu den anstehenden Tarifverhandlungen

Im September starten die Tarifverhandlungen bei den Ländern und in Hessen (mit eigenem Tarifvertrag). Im Vorfeld sammelt ver.di aktuell die Forderungen seiner Mitglieder aus den verschiedenen Berufsgruppen. Auch eine Gruppe aus ver.di- und VDR-Mitgliedern hat Stellungnahmen formuliert, die in den Bundesländern, in denen Restaurator:innen in der Gewerkschaft aktiv sind, an die ver.di-Sekretäre weitergereicht haben. (Anmerkung: Berufsverbände können bei ver.di kein Mitglied werden und entsprechend keine Stellungnahmen abgeben. Daher kann der VDR nur indirekt einwirken und die ver.di-Restaurator:innen durch Mitarbeit und Aktionen unterstützen.)

Das sind die Forderungen der Restaurator:innen an die Länder

  • Die Entgeltordnung für Beschäftigte in der Konservierung und Restaurierung muss an den aktuellen Stand angepasst werden, denn die Grundlagen zu den Entgelttabellen des TV-H und TV-Land für Beschäftigte in der Konservierung und Restaurierung stammen noch immer aus dem BAT von 1968! Seit den vor über 50 Jahren formulierten Eingruppierungsordnungen im öffentlichen Dienst hat sich die berufliche Qualifizierung von Restaurator:innen grundlegend geändert. Erforderlich für den Berufszugang ist seit Jahrzehnten das Studium der Konservierung und Restaurierung.
  • Dem Ungleichgewicht und der ungleichen Behandlung von Restauratorinnen und Restauratoren bei den Ländern und beim Bund und den Kommunen muss ein Ende gesetzt werden. Bund und Kommunen haben die Entgeltordnungen für Restaurator:innen bereits 2014 und 2017 grundlegend erneuert. Dies ermöglicht eine Eingruppierung entsprechend den tatsächlichen Qualifikationen und Leistungen. Hingegen gruppieren die Länder die bei ihnen beschäftigten Restaurator:innen bei gleichwertiger Tätigkeit noch immer schlechter ein. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass die Länder als Arbeitgeber immer unattraktiver werden. Um in Zukunft attraktiv zu bleiben, sollten die Länder also dringend handeln!
  • Der Beruf Restaurator:in muss attraktiv bleiben, auch durch angemessene Bezahlung! Als Berufsverband stellen wir gemeinsam mit den ausbildenden Hochschulen einen besorgniserregenden Rückgang der Studierendenzahlen in der Restaurierung fest. Ein Grund dafür ist, dass die Eingruppierung im öffentlichen Dienst dem langjährigen Studium und dem entsprechenden Abschluss nicht Rechnung trägt. Damit qualifiziertes Personal auch für die Landesinstitutionen weiter zur Verfügung steht, muss die Entgeltordnung jetzt modernisiert werden, denn es geht um nichts Geringeres als die Nachwuchssicherung für den als Staatsziel definierten Erhalt von Kunst und Kulturgut.

Der VDR und die Restaurator:innen bei ver.di rufen daher gemeinsam dazu auf, die Entgeltordnung für die Beschäftigten in der Konservierung und Restaurierung neu zu verhandeln und sich dabei am Niveau der aktuellen Entgeltordnungen des Bundes und der Kommunen zu orientieren. Seitens der Arbeitsgruppe aus VDR und ver.di Mitgliedern wurde bereits ein Entwurf für die Länder erstellt und an ver.di herangetragen. Ergänzend zu den Entgeltordnungen von Bund und Kommunen wurden in dieser Version unter anderem zusätzliche Inhalte eingefügt, die die besonderen Tätigkeiten der Landesinstitutionen wie z.B. Denkmalämtern und Schlösserverwaltungen mit abdecken.

Mitmachen!

Alle Restaurator:innen – unabhängig von einer Mitgliedschaft bei Verband und Gewerkschaft ver.di – möchte der VDR dringlich bitten, sich an den Aktionen zu beteiligen. Gemeinsam Gesicht zeigen und ein starker Auftritt als Berufsgruppe sind der Schlüssel, um für die Zukunft etwas zu bewegen. Die Vergütung der angestellten Restautor:innen hängt auch mit der der selbstständigen Freiberufler zusammen.
Wir sagen schon jetzt Danke für Ihre Beteiligung!