„Synthetische Klebstoffe in der Papierrestaurierung“ – Kursbericht

Der eintägige Kurs „Synthetische Klebstoffe in der Papierrestaurierung“ fand am 20. Februar 2016 in der Werkstatt der selbständigen Restauratorin Maren Dümmler in Neuwied statt. Ziel der Referentin war es, eine […]
Seminaratmosphäre (Foto: Barbara Söhn-Veigl)

Der eintägige Kurs „Synthetische Klebstoffe in der Papierrestaurierung“ fand am 20. Februar 2016 in der Werkstatt der selbständigen Restauratorin Maren Dümmler in Neuwied statt. Ziel der Referentin war es, eine Alternative zu wässrigen Klebe- und Bindemitteln aufzuzeigen, die traditionell in der Papierkonservierung und –restaurierung  Anwendung finden. Außer Papierrestauratorinnen waren auch Kolleginnen aus anderen Fachbereichen wie Fotografische Medien, Musikinstrumente und Objektrestaurierung unter den insgesamt acht Teilnehmerinnen vertreten. Der erste Teil des Seminars beinhaltete eine Power-Point-Präsentation der Referentin mit einer theoretischen Einführung zu synthetischen Binde-/Klebemitteln im Allgemeinen sowie zu einzelnen ausgewählten Produkten, darunter Paraloid B 72, Beva 371, Aquazol 200, Lascaux 498 HV und Regalrez 1094. Ergänzt wurde die Theorie durch zahlreiche Arbeitsfotos aus der alltäglichen Praxis der Referentin.

Im zweiten Teil erfolgte unmittelbar die Umsetzung der erlernten Theorie für die Teilnehmerinnen: Probeverklebungen wurden mit unterschiedlichen Japanpapieren und den genannten Klebstoffen angefertigt. Die Verklebungen mit Beva 371 und Lascaux 489 HV wurden klassischerweise mittels Wärmereaktivierung ausgeführt. Für die Verklebungen mit Paraloid B 72, Aquazol 200 und Regalrez 1094 standen diverse Lösungen unterschiedlicher Konzentration und Lösemittel zur Verfügung. Auch wasserfreie Retuscheproben mit Paraloid B72-Retouchierchips konnten getestet werden.

Die angefertigten Proben durften die Teilnehmerinnen anschließend behalten, ebenso eine kleine Menge Paraloid B 72, Lascaux 498 HV und BEVA 371, gesponsert von Deffner & Johann, zur weiteren Anwendung. Hervorragend und bereichernd waren der permanente Austausch und die Diskussionen der Teilnehmerinnen untereinander.
Eine durch und durch gelungene Weiterbildung in guter Atmosphäre!

Ein Bericht von Birgit Schwahn