Fachgruppe Archäologische Ausgrabung

Über das Fachgebiet

In der Fachgruppe „Archäologische Ausgrabung“ sind vorwiegend Grabungstechnikerinnen und Grabungstechniker organisiert. Sie sind heute aus der archäologischen Feldarbeit nicht mehr fort zu denken.

In der Fachgruppe „Archäologische Ausgrabung“ sind vorwiegend Grabungstechnikerinnen und Grabungstechniker mit Abschlüssen der Römisch-Germanischen Kommission und der HTW Berlin organisiert. Grabungstechniker – in der ehemaligen DDR hießen sie Restauratoren auf Ausgrabungen – sind Repräsentanten eines relativ jungen Berufes, der sich in den letzten 50 Jahren auf dem Gebiet der Feldarchäologie entwickelt hat.

Ausgrabung in Speyer 2004, Freilegung von Keramik. 
Foto: Landesamt für Denkmalpflege, Speyer

Die immer stärkere Einbindung der Wissenschaftler in administrative Aufgaben und der Trend zur Spezialisierung auch auf dem Gebiet der Denkmalpflege schufen den zur Entstehung dieses Berufes notwendigen Raum.

Ausgrabung in Heuneburg, freigelegte hallstattzeitliche Bauhölzer in einem Befestigungsgraben, Foto: Landesamt für Denkmalpflege, Speyer
Ausgrabung in Heuneburg, freigelegte hallstattzeitliche Bauhölzer in einem Befestigungsgraben, Foto: Landesamt für Denkmalpflege, Speyer

Grabungstechniker und Diplom-Ausgrabungsingenieure sind heute aus der archäologischen Feldarbeit nicht mehr fort zu denken. Sie sind überwiegend bei Denkmalpflegeinstitutionen der einzelnen Bundesländer, zunehmend auch bei privaten Grabungsfirmen angestellt.

Zum Aufgabenbereich der Grabungstechniker und Diplom-Ausgrabungsingenieure gehört, in Zusammenarbeit mit den Archäologen, die Organisation und Leitung einer archäologischen Ausgrabung. Hierzu zählt die sachgemäße Ausgrabung und Dokumentation von Befunden sowie die Freilegung und Bergung des Fundmaterials.

Bearbeitet werden Boden- und Unterwasserfunde aus organischen Materialen (wie z.B. Holz, Knochen, Haut oder Leder) und anorganischen Materialien (wie z.B. Keramik, Glas, Stein und Metall), darunter Zeugnisse von Zivilisationen jeder Zeitstellung und aller Erdteile.

3-D-Modell Ulm Neue Straße
Drahtmodell eines aufgemessenen Kellers mit eingepassten Profilen. Bild: H. Lang, Reg.-Präs. Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege
3-D-Modell Ulm Neue Straße Drahtmodell eines aufgemessenen Kellers mit eingepassten Profilen. Bild: H. Lang, Reg.-Präs. Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege
3-D-Modell Ulm Neue Straße
Modell eines tachymetrisch aufgemessenen Kellers. Bild: H. Lang, Reg.-Präs. Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege
3-D-Modell Ulm Neue Straße Modell eines tachymetrisch aufgemessenen Kellers. Bild: H. Lang, Reg.-Präs. Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege

Die enge Zusammenarbeit mit dem archäologischen Restaurator, der die Funde konserviert oder restauriert, ist für die Bewahrung des unwiederbringlichen archäologischen Kulturgutes unerlässlich.

Besondere Bedeutung kommt der Dokumentation der Befunde in Zeichnungen, Fotografien und Beschreibungen zu, ebenso deren Aufbereitung in Übersichtsplänen und dem Grabungsbericht im Hinblick auf die abschließende wissenschaftliche Auswertung. Ein in den letzten Jahren hinzu gekommener Arbeitsbereich ist der digitaler Aufnahmemethoden und deren Ausarbeitung in CAD, Bildarchiven und Datenbanken.

Über die Fachgruppe

Die Fachgruppe sieht ihre Ziele darin, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für den besonderen Wert des archäologisch überlieferten Kulturerbes zu stärken und für seine konservatorisch-restauratorische Erhaltung einzutreten. Archäologisches Kulturgut ist durch Flächenverbrauch, Raubgrabungen und unzureichende Lagerungsbedingungen nach der Bergung gefährdet.

Innerhalb der Fachgruppe soll der Erfahrungs- und Wissensaustausch durch Tagungen, Seminare und Exkursionen sowie durch Artikel in den Publikationen des VDR gefördert werden. Kontakte u.a. zu den Fachgruppen Archäologische Ausgrabung und kunsthandwerkliche Objekte ergeben sich durch fachliche und persönliche Überschneidungen und sind uns besonders wichtig. Traditionell hat die Fachgruppe enge Verbindungen ins  benachbarte Ausland, besonders Österreich (ÖRV)  und Schweiz (SKR) sowie zu ICOM-CC-Gruppen, diese sollen weiter intensiviert werden.

Exkursion während der Tagung "Vom Drunter und Drüber". Foto: M. Rummer
Exkursion während der Tagung "Vom Drunter und Drüber". Foto: M. Rummer

Die Fachgruppe veranstaltet in der Regel alle zwei Jahre eine zwei- bis dreitägige fachspezifische Tagung.

Bisherige Tagungen in der Arbeitsgemeinschaft der Restauratoren (AdR):

  • 1987 Konstanz, Baden-Württemberg
  • 1991 Schleswig, Schleswig-Holstein
  • 1995 Büdingen, Hessen
  • 1999 Speyer, Rheinland-Pfalz

Bisherige Tagungen im Verband der Restauratoren (VDR):

  • 2002 Regensburg, Bayern
  • 2005 Weimar, Thüringen
  • 2008 Einbeck, Niedersachsen
  • 2010 Freiberg, Sachsen
  • 2012 Herne, Nordrhein-Westfalen
  • 2014 Halle, Sachsen-Anhalt
  • 2016 HTW Berlin

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Fachgruppensprecher

Die Fachgruppe ist derzeit inaktiv und hat derzeit keine/n gewählte/n Vorsitzende/n. Für Fragen und/oder Anregungen wenden Sie sich bitte an die unten stehende E-Mail-Adresse.