
Im Jahr 2023 konnten mit der Unterstützung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst folgende Projekte 13 realisiert werden.
Derick Baegert (1440-1515) war einer der bedeutenden Maler der Spätgotik. Von seiner in Wesel ansässigen Werkstatt aus wirkte er insbesondere im niederrheinisch-westfälischen Raum.
Zu seinen bedeutendsten Werken zählt der um 14 75 entstandene Hochaltar der heutigen Propsteikirche in Dortmund, der bis heute an seinem originalen Standort aufgestellt ist. Der linke Innenflügel dieses Werks zeigt mit der heiligen Sippe das gleiche Motiv wie das in der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld befindliche Tafelgemälde. Somit ermöglichen die beiden Werke den Vergleich von Baegerts früherem und späterem Schaffen. Werke von Baegert sind heute unter anderem in München (Alte Pinakothek) und Brüssel (Musees royaux des Beaux-Arts de Belgique) zu sehen. Die Selbstportraits, die Derick Baegert in seine Tafelgemälde einfügte, sind die frühesten ihrer Art in der nordwestdeutschen Tafelmalerei. Die Konservierung und Restaurierung des Gemäldes sichert somit den Erhalt eines besonders schönen und einzigartigen Werks, dessen Urheber einen nachhaltig prägenden Einfluss auf die spätgotische Kunst im Raum des heutigen Nordrhein-Westfalens und darüber hinaus hatte. Mit der großzügigen Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen ergäbe sich zudem die Möglichkeit zu einer vertiefenden kunsttechnologischen Erforschung und zu einer angemessenen Repräsentanz dieses Meisterwerks in der Sammlungspräsentation der Kunstmuseen Krefeld.
Das Gemälde wurde 1919 in die Sammlung aufgenommen, nachdem es zuvor von dem Krefelder Seidenfabrikanten Rudolf Oetker erworben worden war. Letztmalig war es im Jahr 2016 Jahre ausgestellt. Es handelt es sich um das Fragment eines Altars, der ursprünglich in der Kirche St. Petrus in Wetten am Niederrhein stand. Der Zustand des Gemäldes wird vor allem durch zahlreiche, zum Teil groẞflächige ältere Retuschen und Übermalungen sowie durch den stark vergilbten Firnis geprägt. Diese Situation ist das Ergebnis einer länger zurückliegenden Restaurierung, die aktuell nicht datierbar ist. Geplant ist eine Ausstellung des restaurierten Werkes im Rahmen der Sammlungspräsentation Sammlung in Bewegung im KWM Krefeld. Parallel dazu soll eine Replik des Gemäldes (farbige Fotoreproduktion auf Glas) an seinem ursprünglichen Standort installiert werden. Hierbei handelt es sich um ein Projekt des Bistums Münster.
Das Emil-Schumacher-Museum wurde im August 2009 in Hagen neu eröffnet. Das Haus ist dem Lebenswerk des Hagener Künstlers Emil Schumacher (1912-1999) gewidmet, einem der bedeutendsten Vertreter expressiver Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und handelt als Mitglied entsprechend den Richtlinien des ICOM.
Das im August 2009 neu eröffnete Museum versteht sich als Ort zur Erforschung und Präsentation expressiver Malerei und abstrakter Kunst nach 1945. Mit seinem Ausstellungsprogramm präsentiert es den Maler Emil Schumacher im Zusammenhang mit parallelen internationalen Entwicklungen der Kunst und seinem zeitlichen Umfeld. Die allgemeine Ausstellungstätigkeit des Hauses ist auf das Werk Emil Schumachers und die Sammlung der Stiftung konzentriert, die bei Bedarf und nach Möglichkeit um Leihgaben aus anderen öffentlichen und privaten Sammlungen ergänzt wird.
Weiterhin reisen zahlreiche Besucher gezielt nach Hagen, um das Emil-Schumacher- Museum zum ersten Mal oder nicht zuletzt wegen der Wechselausstellungen auch wiederholt zu besuchen. Ihnen wird das Haus als Künstlermuseum für einen der bedeutendsten international relevanten Maler des 20. Jahrhunderts aus NRW präsentiert.
Auch auẞerhalb Hagens und Nordrhein-Westfalens ist das Museum in Fachkreisen bekannt und durch Kooperationen aktiv am Ausstellungsgeschehen beteiligt wie aktuell mit einer Kooperation zwischen vier Projektpartnern für eine Ausstellung (2024 u. 2025) mit Positionen von Künstlerinnen des Informel, die bisher nicht genügend Beachtung gefunden haben (Neue Galerie, Kassel; Kunsthalle Schweinfurt; ESM; Forschungsst. Informel, Uni Bonn).
Das Museum trägt nachhaltig zur kulturellen Identität der Region bei. Nicht zuletzt durch den partnerschaftlichen Betrieb mit dem städtischen Osthaus-Museum im so genannten Kunstquartier Hagen ist beiden Museen eine hohe Aufmerksamkeit innerhalb der Museumslandschaft Nordrhein-Westfalens auch weit über die Grenzen des Landes hinaus dauerhaft sicher.
Bei dem Restaurierungsprojekt handelt es sich um eine Maẞnahme zur Sicherung von sechs Kunstwerken aus der Sammlung des Emil-Schumacher-Museums. Es sollen sechs Gemälde aus den Jahren 1945 (Landschaft bei Haẞley), 1958 (Ruth), 1959 (Tula), 1970 (B-15/1970), und 1976 (Petros II) sowie 1958 (Durchbrochen, Japan Waagemaker) restauriert werden. Die sechs Werke dokumentieren dessen Entwicklungsgang vom Frühwerk in die Hochphase des “Informel”. Das zuletzt aufgeführte Werk des niederländischen Malers Japan Waagemaker stammt aus dem persönlichen Besitz Emil Schumachers und belegt dessen Interesse am Werk des Kollegen.
Die aufgeführten Werke sind integraler Bestandteil der projektierten Neukonzeptionierung der Sammlungspräsention.
Im Zusammenspiel mit dem Leitbild des Niederrheinischen Museums wurde in jüngster Zeit das Sammlungskonzept neu bedacht und hinterfragt. Hintergrund sind zum einen die alten Sammlungsbereiche, die durch die geschichtlichen Entwicklungen des Vereins für Museumsförderung und dem Betreiberverein zum Teil der Dauerausstellungen wurden. Zum anderen trugen auch Sammlungen dazu bei, die dem jeweiligen Verein als Stiftungen und Schenkungen vermacht wurden. Hinzu kamen politisch motivierte Entscheidungen ehemaliger Museumsvorstände, die dazu geführt haben, dass neue Objektgruppen das Haus bereicherten. In den letzten 5 Jahren wurde zunehmend deutlich, dass ein neues Konzept erarbeitet werden muss, um den Objekten gerecht zu werden und zugleich das Profil des Hauses zu schärfen. Dies erfolgt mit einem langfristigen Konzept, der die Überarbeitung der Dauerausstellungsbereiche beinhaltet, einer Deakzession von Einzelobjekten wie auch Objektgruppen.
Es wurden zunächst die bisher stiefmütterlich behandelten Objekte aus den Bereichen Grafik und Malerei in den Blick genommen. Zeitgleich gelangte die neu erworbene Schenkung der Sammlung Dr. Georg und Eva Ratermann in das Museum. Die hier zu restaurierenden Objekte stammen aus dieser Sammlung. Mit der laufenden Neugestaltung der Dauerausstellungsbereiche und einem neu errichteten Kunstdepot soll den bereits vorhandenen Kunstwerken, wie auch der neu erworbenen Sammlung, Rechnung getragen und bedeutende Objektgruppen endlich dem interessierten Besucher zugänglich gemacht werden.
Seit Frühjahr 2020 macht das Kunstmuseum Bochum die eigene Kunstsammlung in den renovierten Räumen der Villa Marckhoff dauerhaft zugänglich. Als das Museum 1960 eröffnet wurde, gab es eine kleine Kollektion expressionistischer und zeitgenössischer Kunst, die sich in den folgenden Jahren vielfältig ausweitete, sodass heute eine internationale Ausstellungs- und Sammeltätigkeit ab 1900 das Haus ausmacht. Aus konzeptionellen, aber auch pragmatischen Gründen erwarb man bis heute hauptsächlich aus den im eigenen Haus durchgeführten Ausstellungen. Der Schwerpunkt des Gründungsdirektors Peter Leo richtete sich dabei auf die europäische Kunstszene, wobei schon zu Zeiten des „kalten Krieges“ der Blick nicht am „eisernen Vorhang“ endete. Das Kunstmuseum Bochum hatte und hat in West- wie in Osteuropa für diese Sonderausrichtung in der Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit ein hohes Renommee. Nach dem Mauerfall kam es zu Ausstellungen, die sich relativ früh der Kunst aus Ländern widmete, die teilweise noch keine Rolle in der internationalen Kunstszene spielten, u.a. Israel, Japan, China, Südamerika, Südafrika, Indien. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Erweiterungsbaus des Museums, der zwischen 1981 und 1983 durch die dänischen Architekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert errichtet wurde, soll ein Wandbild auf Biskuit-Fliesen des dänischen Künstlers Mogens Andersen aus dem Jahr 1981 gereinigt werden.
Der dänische Künstler Mogens Andersen (1916-2003) gestaltete die 10 x 20 m große Wand im Foyer des Museums, vor der eine Rampe die oberen Stockwerke zugänglich macht. Das großformatige Werk besteht aus einer Vielzahl ca. 14 x 14 cm großer Biskuit-Fliesen, die eine matte Oberfläche aufweisen und vor weißem Grund abstrakt in blau und schwarz bemalt sind. Die Fliesen wurden in der Königlichen Porzellanmanufaktur Kopenhagen hergestellt und vor ihrer Installation im Kunstmuseum Bochum im Staatlichen Museum Kopenhagen ausgestellt. Die Fliesenwand ist ein zentrales Werk des Kunstmuseum Bochum und von Beginn an Teil der Architektur. Sie prägt das Erscheinungsbild des Foyers entscheidend mit. Die Wandarbeit weist nach 40 Jahren leider erhebliche Verschmutzungen auf und soll daher im kommenden Jahr erstmals umfassend gereinigt werden. Da die Rampe zu den oberen Stockwerken sehr nah vor der Fliesenwand liegt und diese dadurch zu großen Teilen verstellt, ist für die Restaurierungsarbeiten eine aufwändige Gerüstkonstruktion notwendig, um alle Bereiche zugänglich zu machen.
Zu Beginn der Sammlungstätigkeit im Jahr 1960, lag der Fokus des damalige Direktors Peter Leo noch auf deutscher Kunst nach 1945, was sich jedoch schon schnell änderte, sodass heute eine internationale Ausstellungs- und Sammeltätigkeit ab 1900 das Haus ausmacht. In der Zeit zwischen 1921, dem Jahr, in dem die Städtische Gemäldegalerie gegründet wurde, und 1960, als die Villa Marckhoff für das Museum bestimmt wurde und Leo die Leitung des Museums übernahm, wurde nur sehr wenig gesammelt, und es fehlte eine kohärente Sammlungspolitik.
Leo begann mit einer Fokussierung auf die europäische Kunstszene, wobei schon zu Zeiten des „kalten Krieges“ der Blick nicht am „eisernen Vorhang“ endete. Das Kunstmuseum Bochum hatte und hat in West- wie in Osteuropa für diese Sonderausrichtung in der Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit ein hohes Renommee. Nach dem Mauerfall kam es zu Ausstellungen, die sich relativ früh der Kunst aus Ländern widmete, die teilweise noch keine Rolle in der internationalen Kunstszene spielten, u.a. Israel, Japan, China, Südamerika, Südafrika, Indien etc.
Als das Museum 1960 eröffnet wurde, gab es eine kleine Kollektion von expressionistischer und zeitgenössischer Kunst. Aus konzeptionellen, aber auch pragmatischen Gründen erwarb.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Bochumer Kunstsammlung sind Druckgrafiken und Arbeiten auf Papier, die beispielsweise Werke von Lovis Corinth, Kasimir Malewitsch, Willi Baumeister, Käthe Kollwitz, HAP Grieshaber, Barbara Grosse, Ursula Schulz-Dornburg, umfasst. Im Jahr 2022 wurde diese umfangreiche Sammlung in neue Zusammenhänge gestellt und durch künstlerische Interventionen von eingeladenen Künstler*innen aktualisiert. Im Zuge der Vorbereitungen der Präsentation der grafischen Sammlung die in zwei Teilen unter dem Titel „Das Raumen der Sammlung“ gezeigt wurde, war bei einige Werken ein Restaurierungsbedarf festzustellen. Diese Arbeiten sollen in zukünftigen Ausstellungen wieder gezeigt werden. Die Auswahl der Grafiken geht vom Restaurierungsbedarf der Werke aus und wurde zusammen mit einer Grafikrestauratorin getroffen.
Neben den Grafiken wurde auch ein Gemälde von Josef Albers mithilfe des Restaurierungsprogramms 2023 erhalten..
Der Ursprung der städtischen Sammlungen liegt im bürgerlichen Bemühen, Vergangenes und Gegenwärtiges aus dem eigenen Raum zu überliefern. In einer Zeit beschleunigter Veränderungen entstanden vor und um das Jahr 1900 vielerorts lokale Vereine, die Geschichte, Kunst und Kultur ihrer „Heimat“ festhalten, bewahren und erforschen wollten. In Soest sammelten der Geschichtsverein (gegr. 1881) und vor allem der Verein „Heimatpflege“ (gegr. 1904), der auch das Burghofmuseum gründete und betrieb. In beträchtlichem Umfang wurden „Soester Altertümer“ zusammengetragen und vor allem früh und planvoll mit dem Aufbau der Kupferstichsammlung von Heinrich Aldegrever begonnen. Nach dem 1. Weltkrieg kooperierten Vereine und Stadt enger. Gekauft und gesammelt wurden Exponate mit Bezug zu Soest und seinem Umland. Mit der Gründung des Verkehrsamtes 1929 erfolgte ein wichtiger Schritt in Richtung Professionalisierung. Wenig später gelang der Erwerb großer Teile an dem künstlerischen Nachlass des bedeutenden Soester Expressionisten Wilhelm Morgner (1891-1917) als Grundstock der städtischen Morgner-Sammlung (1931). Diese zum Teil großformatigen Werke erforderten eine besondere Unterbringung. Noch im selben Jahr wurden dazu im Rathaus Räume eingerichtet: Von nun an waren die stadtgeschichtliche Sammlung (Burghofmuseum) und die Kunstsammlung (zunächst Rathaus, später Wilhelm-Morgner-Haus) voneinander getrennt und entwickelten sich - allerdings nicht immer mit genauer Trennschärfe - als eigenständige Sammlungsbereiche weiter. Profil und Schwerpunkte beider Sammlungen verweisen bis heute direkt auf den ursprünglichen Zweck der Sammlung und den Entstehungszusammenhang: Der lokale und regionale Bezug bildete und bildet das maßgebliche Kriterium für beide Sammlungsbereiche. Die Sammlungen zielen darauf ab, die Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Soest und ihres Umlandes zu dokumentieren.
Chargesheimer begann in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre als Ausweitungen und Kulminationen seiner künstlerischen Aktivitäten kinetische Skulpturen zu schaffen. Er nennt seine kinetischen Plastiken „Meditationsmühlen“. „Ebenso wie in der Fotografie ist das Licht ihr eigentliches Gestaltungsmittel. Sie sind ähnlich komplizierte mechanische Gebilde wie ein Fotoapparat. Sie sind rhythmisch und gleichzeitig chaotisch in der Vielfalt ihrer Bewegungsabläufe und erinnern damit an die Inszenierungen eines Theater- oder Musikstücks, das vielleicht eine festgelegte Zeit einhält, aber niemals exakt wiederholbar ist. Plexiglasprismen, auf Zahnrädern und Stangen montiert, bewegen sich, angetrieben durch einen Elektromotor, kreisend um ihre Achsen und reflektieren das einfallende Licht. Die Lichtreflexe bilden die zweite, die flüchtige Raumskulptur, die mit der manifesten mechanischen Konstruktion konkurriert.“ Nach Solbrig reflektieren Chargesheimers kinetischen Skulpturen „auf sehr poetische Weise nicht nur das Licht, sondern auch die mechanisch-elektrische Faszination, die zu Chargesheimers Zeit eine zwiespältige Metapher für gesellschaftspolitische Zustände und Ausblicke darstellte.“ Seine Meditationsmühlen sind keine traditionellen plastischen Werke der Masse und Form im Raum, ihre primäre Bedeutung liegt in der optischen Wirkung von Licht im Raum. Hier sieht Gerhard Kolberg eine gestalterische und weltanschauliche Parallel zu den russischen Konstruktivisten Naum Gabo und Antoine Pevsner, die 1920 in ihrem Realistischen Manifest unter anderem schrieben: „Wir lehnen in der Skulptur die Masse als plastisches Element ab […] Wir erkennen in der bildenden Kunst ein neues Element, die kinetischen Rhythmen, als Grundform unserer Wahrnehmung der realen Zeit.“ Um diese gestalterischen Ziele zu erreichen, wurde sowohl von Gabo und Pevsner, aber auch von Chargesheimer vermehrt Acrylglas verwendet.
Nach Engelbach legte Chargesheimer Wert darauf, dass sich seine Lichtskulpturen wie zufällig in Bewegung versetzen sollten. Die Lichtprismen, ihre Reflexionen, die Licht- und Schattenspiele sowie die komplizierte Mechanik ergeben zusammen eine dichte, vermeintlich chaotische Struktur.
Neben Gemälden und Skulpturen bewahrt das Museum Folkwang mit rund 1.700 Inventarnummern einen substantiellen Bestand an archäologischen, ethnographischen und kunstgewerblichen Objekten aus der Sammlung seines Gründers Karl Ernst Osthaus (1874–1921).
Osthaus legte die heute noch maßgeblichen Teile des aktuell als Archäologie, Weltkunst, Kunstgewerbe bezeichneten Sammlungsbereichs in den Jahren von ca. 1897 bis 1921 an, inspiriert u. a. durch Reisen nach Nordafrika und Konstantinopel. Das Konvolut an arabischen und mozarabischen Fliesen besteht aus über 500 Objekten, die in 51 Inventarnummern zusammengefasst sind. Sie sind dem Bestand an islamischer Kunst im Museum Folkwang zuzurechnen.
Osthaus‘ Auseinandersetzung mit der Gebrauchskeramik und insbesondere der islamischen Fliesenkunst begann, noch bevor er den Entschluss fasste, das Museum Folkwang zu gründen. Zu den frühesten Stücken, die um 1897 in seinen Besitz übergingen, gehört etwa das Paneel mit der Inventarnummer K 465. Wesentliche Erweiterungen erfuhr die Fliesensammlung in den Jahren 1908/09, als der Architekturstudent und spätere Bauhaus- Direktor Walter Gropius (1883–1969) sowie der als Händler tätige Kunsthistoriker Hans Wendland (1880–1965?) in Spanien als Kunstvermittler für Osthaus tätig wurden. Wendland und Gropius hatten sich auf der iberischen Halbinsel zu dieser Zeit bereits einen Namen als Kenner der mozarabischen Keramik gemacht und verfügten über ein weites Netzwerk in der spanischen Sammler- und Händlerszene, die durch die letzte Welle der sog. Desamortisation mit Antiquitäten versorgt wurde. So beriet Gropius u.a. den spanischen Diplomaten und Politiker Guillermo Joaquín de Osma y Scull (1853–1922) beim Aufbau einer Keramiksammlung, welche 1916 mit Gründung des nach Osmas Adelstitel benannten Instituto Valencia de Don Juan in Madrid institutionalisiert wurde.
Osthaus‘ Auseinandersetzung mit der Gebrauchskeramik und insbesondere der islamischen Fliesenkunst begann, noch bevor er den Entschluss fasste, das Museum Folkwang zu gründen. Zu den frühesten Stücken, die um 1897 in seinen Besitz übergingen, gehört etwa das Paneel mit der Inventarnummer K 465. Wesentliche Erweiterungen erfuhr die Fliesensammlung in den Jahren 1908/09, als der Architekturstudent und spätere Bauhaus- Direktor Walter Gropius (1883–1969) sowie der als Händler tätige Kunsthistoriker Hans Wendland (1880–1965?) in Spanien als Kunstvermittler für Osthaus tätig wurden. Wendland und Gropius hatten sich auf der iberischen Halbinsel zu dieser Zeit bereits einen Namen als Kenner der mozarabischen Keramik gemacht und verfügten über ein weites Netzwerk in der spanischen Sammler- und Händlerszene, die durch die letzte Welle der sog. Desamortisation mit Antiquitäten versorgt wurde. So beriet Gropius u.a. den spanischen Diplomaten und Politiker Guillermo Joaquín de Osma y Scull (1853–1922) beim Aufbau einer Keramiksammlung, welche 1916 mit Gründung des nach Osmas Adelstitel benannten Instituto Valencia de Don Juan in Madrid institutionalisiert wurde.
Das Märkische Museum Witten vermittelt einen Überblick über die Entwicklungen deutscher Kunst seit 1900. Das Museum gilt als Spezialmuseum für deutsche Malerei und Grafik der Nachkriegsjahre mit dem Schwerpunkt des deutschen Informel. Seine Sammlungsschwerpunkte umfassen zudem den Expressionismus – Werke von Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Gabriele Münter – und die westfälischen Expressionisten, insbesondere Werke von Christian Rohlfs stellen Highlights des Besit-zes dar. Darüber hinaus gibt das Museum Einblicke in die Entwicklung der Abstraktion in der Moder-ne, ergänzt um exemplarische Werke von Josef Albers oder der Düsseldorfer Gruppe ZERO. Auch sur-reale Tendenzen der Nachkriegszeit und figurative Malerei des Kritischen Realismus der 1960er- und 70er-Jahre finden sich in der Sammlung.
Im Rahmen der Bestandssicherung müssen an wichtigen grafischen Arbeiten des Expressionismus und der unmittelbaren Nachkriegskunst im Märkischen Museum Witten dringend notwendige Restaurierungs-, Sicherung- und Reinigungsmaẞnahmen durchgeführt werden. Im Antrag enthalten sind insgesamt 18 Grafiken von bedeutenden Künstler*innen wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, August Macke, Käthe Kollwitz, Karl Hofer, Karl Otto Götz und Gustav Deppe. Die Papierarbeiten sind gröẞtenteils auf alten, säurehaltigen Trägern und mit alten, schädlichen Verklebungen montiert, die
dringend entfernt und durch säurefreies Material ersetzt werden müssen. Weiterhin bestehen Bestoẞungen und Knicke an den Kanten, die konservatorisch zu behandeln sind. Die Papiere sind z. T. starkt verbräunt und wellig. Auch die Rahmungen der Grafiken inkl. Passepartout müssen gröẞtenteils ersetzt werden. Hier sind moderne Rahmungen mit UV-schützenden Museumsglas sowie Abstandshaltern vorgesehen, welche die empfindlichen Oberflächen vor weiterer Bereibung bewahren und das gesamte Blatt sichtbar werden lassen. (Die Rahmung dient auch der geschützten Aufbewahrung im Depot, um weitere Bestoẞungen etc. auszuschlieẞen. Eine dauerhafte Präsentation ist aus konservatorischen Gründen nicht vorgesehen.) Bei allen Grafiken müssen trockene Oberflächenreinigungen durchgeführt werden. Risse werden konservatorische behandelt und geschlossen sowie Fehlstellen in der Malschicht durch vorsichtige Retuschen ausgebessert. Insbesondere bei der Tempera-Malerei von Gustav Deppe löst sich schon an vielen Stellen die Malschicht vom Papier, sodass hier dringend Sicherungs- und Retuschemaẞnahmen durchgeführt werden müssen.
Das Märkische Museum Witten vermittelt einen Überblick über die Entwicklungen deutscher Kunst seit 1900. Das Museum gilt als Spezialmuseum für deutsche Malerei und Grafik der Nachkriegsjahre mit dem Schwerpunkt des deutschen Informel. Seine Sammlungsschwerpunkte umfassen zudem den Expressionismus – Werke von Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Gabriele Münter – und die westfälischen Expressionisten, insbesondere Werke von Christian Rohlfs stellen Highlights des Besit-zes dar. Darüber hinaus gibt das Museum Einblicke in die Entwicklung der Abstraktion in der Moder-ne, ergänzt um exemplarische Werke von Josef Albers oder der Düsseldorfer Gruppe ZERO. Auch sur-reale Tendenzen der Nachkriegszeit und figurative Malerei des Kritischen Realismus der 1960er- und 70er-Jahre finden sich in der Sammlung.
Im Rahmen der Bestandssicherung müssen an wichtigen Kunstwerken des Expressionismus und der Nachkriegskunst des Märkischen Museums Witten dringend notwendige Restaurierungs-, Konservierungs- und Reinigungsmaẞnahmen durchgeführt werden. Im Antrag enthalten sind 11 Gemälde und ein Objekt von bedeutenden Künstler*innen wie Hermann Max Pechstein, Josef Albers, Günther Uecker, Konrad Klapheck, Werner Scholz, Emil Schumacher und Maina-Miriam Munsky sowie ein Werk der heute leider nicht mehr so bekannten, informellen Künstlerin Chung-cheng Chow. Die Werke bedürfen alle einer besonders dringenden Bearbeitung. Sie sind alle in einem schlechten optischen Zustand und weisen neben Verschmutzungen der Oberfläche durch Staub, Fingerabdrücke,
Fliegendreck, u.a. auch Bestoẞungen und Abriebspuren auf. Weiterhin sind auch die Rahmungen verschmutz, bestoẞen bzw. weisen Abplazungen auf. Die Kunstwerke müssen alle vorder- und rückseitig gereinigt werden. Je nach Material erfolgt dies in Trockenreinigung bzw. in Nassreinigung. Sprünge in den Malschichten müssen gesichert und evtl. vorsichtig durch kleinere Retuschen kaschiert werden. T. w. werden alte, unsachgemäẞe Retuschen entfernt und ausgebessert. Weiterhin müssen gelockerte Leinwände nachgespannt werden. Zur Sicherung erhalten die Leinwandarbeiten einen rückseitigen Schutz sowie eine Rahmenpolsterung. Die Gemälde "Rosanto" von Schumacher" sowie "Zirkusreiter" von Pechstein sollen mit jeweils einem neuen Rahmen versehen werden, der mehr einem originalerem Rahmen der Künstler aus der jeweiligen Zeit entspricht und die optische Qualität der Kunstwerke erheblich verbessert.
Die „Kinetische Freiplastik“ (Stahlblech, farbig gefasst, Mülheim-Heiẞen, Schulzentrum Heiẞen, Schulhof, Kleiststr. 50, Inventarnummer: MH-098.) schuf der Bildhauer Karl Prasse im Jahr 1982 im Rahmen der Neuerrichtung des Schulzentrums Heiẞen. Das Kunstwerk ist aufgrund seiner schlank aufragenden Formen und hellen Farbigkeit schon aus der Ferne sichtbar ist und wirkt prägend und identifikationsstiftend sowohl für die Schüler*innen des Schulzentrums als auch für Anrainer*innen. An der im Dreieck angeordneten weiẞen Metallmasten sind jeweils vier ovale, stark nach oben gewölbte Blechelemente übereinander gesteckt. Die Unterseiten sind abwechselnd in einem kräftigen Rot beziehungsweise Blau eingefärbt, während alle Oberseiten Weiẞ gefasst sind.
Die Kinetische Freiplastik, im Volkswund „Windschaufler“ genannt, ist das einzige noch vorhandene kinetische Objekt im öffentlichen Raum in Mülheim an der Ruhr. Es repräsentiert eine wichtige Strömung der Kunst nach 1945 in der Gesamtheit der Werke im öffentlichen Raum der Stadt. Zugleich ergänzt und erweitert das Kunstwerk die städtische Kunstsammlung im Auẞenraum. Vor allem aber ist das Objekt Teil des künstlerischen Gesamtkonzepts des „Schulzentrums Kleiststraẞe“. Die neugegründeten Schulzentren in den Stadtteilen Broich, Heiẞen und Saarn stehen prototypisch für diese Form einer nach demokratischen Prinzipien ausgerichteten Bildungsarchitektur, in der die Einbeziehung von Kunstwerken auch zur ästhetischen Bildung der Schüler*innen beitragen soll. Das Objekt befindet sich auf dem Schulhof des Schulzentrums. Durch die fortgeschrittenen Korrosionsschäden entsteht eine Gefährdung der Verkehrssicherheit. Die Restaurierung erzielt die Erhaltung des Kunstwerks, das über das Genannte hinaus, eine wichtige späte Werkphase des Bildhauers Karl Prasse repräsentiert. Weitere Informationen in der ausführlichen Maẞnahmenbeschreibung anbei.
Die Wasserburg bei Havixbeck ist genuin mit dem Familiennamen der Droste-Hülshoffs verbunden. Seit 2012 ist ein vorrangiges Ziel der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung die Burg Hülshoff in Havixbeck dauerhaft für die Öffentlichkeit zu erhalten und als Kulturorte auszubauen. Dies geht mit weiteren, grundlegenden Zielen der Stiftung einher: der Bewahrung und Vermittlung der mit dem Namen von Droste zu Hülshoff verbundenen kultur- und kunsthistorischen Werte sowie die Unterstützung von Kunst und Kultur, Bildung und Forschung. In der Burg Hülshoff befindet sich im Hochparterre das Droste-Museum, das einen Einblick in das Leben der Dichterin und des Adels jener Zeit eröffnet. Die Ausstellung im Herrenhaus führt durch mehrere Wohnräume, die Informationen über die Geschichte der Burg Hülshoff sowie das Leben von Annette von Droste-Hülshoff liefern. Das Droste-Museum gewährt den Besucher*innen lebendige Einblicke in die Lebensgewohnheiten des münsterischen Adels zur Zeit des Klassizismus und des Biedermeier. Zu sehen sind u.a. kostbare Möbelstücke aus vergangenen Jahrhunderten, die reich bestückte Bibliothek des Hauses und Erinnerungsstücke an Annette von Droste-Hülshoff sowie einige persönliche Gegenstände.
Die Atmosphäre in den Räumen und die Aussicht aus dem prachtvollen Gartensaal eröffnet den Blick auf den Schlossgraben und den Park und lässt das Lebensgefühl des Landadels der vergangenen Jahrhunderte erahnen. Das Obergeschoss der Burg wurde im Rahmen der Ausstellung 'Droste Digital. Handschriften - Räume - Installationen ' im September 2022 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und wird auch über die Ausstellung hinaus, die bis zum 30. September 2023 läuft, als erweiterter Museumsraum genutzt. Dieser Museumsraum ist Teil der Neukonzeption des Museums, die 2024 beginnt.
Im Zuge des Umzugs und der schrittwseisen Wiedereröffnung der Landschaftsgalerie werden die bislang magazinierten Bestände weiter gesichtet und dabei auch noch weitere Werke erfasst, die bei der bisherigen Beurteilung der Bestände zum Restaurierungsprogramm wegen z.T. schwer zugänglicher Lagerung noch nicht begutachtet wurden. Mit der Restaurierung der bislang nicht ausstellungsreifen Bestände werden wichtige Teile der Sammlung wieder in Wert gesetzt und ergänzen die schon bearbeiteten Teile um wichtige künstlerische Positionen. Durch Verbindungen der neu beantragten Werken mit Stücken aus dem bereits restaurierten Fundus wird die sowohl wissenschaftlich wie didaktisch wirksame Komplexbildung verstärkt.
Nach Abschluss des Umzugs des Museumsbüros 2021 aus dem Kulturhaus am Hexenturm entstand im 1. OG in zwei Räumen eine revitalisierte Ausstellungsfläche. In diesem Blickpunktkabinett zur Landschaftsmalerei wurde 2022 die Ausstellung „Gemalte Sehnsucht – Die Erfolgsgeschichte der Düsseldorfer Landschaftsmalerei“ gezeigt, die auf die restaurierten Bestände der letzten Programme zurückgreifen konnte. Für 2023 wird zum 30-jährigen Bestehen des Museums die Präsentationsfläche auf das gesamte 1. OG ausgeweitet, um einen gröẞeren Ausschnitt der Sammlung zeigen zu können (im 2. OG sind noch Umlagerungs- und Renovierungsarbeiten im Gang). Perspektivisch ist das Konzept auf beide Geschosse des Kulturhauses ausgelegt und präsentiert den gesamten Gemäldebestand.Noch nicht restaurierte Bestände werden jetzt hiermit zum Programm angemeldet.