Im Jahr 2020 konnten mit der Unterstützung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst folgende Projekte realisiert werden.
Im Jahr 2020 wir das großformatige Kunstwerk, eine Collage Ohne Titel, von Michael Buthe mit Unterstützung durch das Land NRW restauriert.
Michael Buthe zählt zu den bekannten Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Sein Oeuvre ist vielgestaltig. Die raumgreifenden Installationen, Skulpturen und materialreichen Assemblagen des viermaligen Documenta-Teilnehmers fanden Eingang in die Sammlungen vieler deutscher und führender ausländischer Museen, darunter dem Kunstmuseum Bonn. Eine der größten Collagen, die Buthe geschaffen hat, befindet sich seit 2005 in der Obhut des Kunstmuseum Bonn. Das Werk konnte seit über zehn Jahren aufgrund des äußerst fragilen Zustands nicht mehr der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Bevor das Werk ins Kunstmuseum kam, wurde es - aufgrund seines großen Formats - über einen längeren Zeitraum unter klimatisch ungünstigen Bedingungen zusammengefaltet eingelagert. Dadurch sind im Papierträger zahlreiche Knicke und Falten entstanden, die meist über das ganze Werk in vertikale Richtung verlaufen. In der Folge sind in diesen Bereichen viele der dicken Farbschichten partiell gebrochen, abgelöst oder sogar abgefallen. Zudem kommen auch maltechnisch bedingte Schichtentrennungen vor. Besonders häufig besteht eine mangelnde Haftung bei Malschichten, die sich über der glatten, silbernen Farbe befinden sowie in den Bereichen, in denen Goldbronze verwendet wurde. Dadurch sind teils flächige Abhebungen und Ausbrüche entstanden
Im Jahr 2020 wurde ein ganz besonderes Objekt mithilfe der Landesförderung Restaurierung Bildende Kunst restauriert.
Es handelt sich um eine historische Raumwandgestaltung in Form eine auf Leinwand gemalten Gemäldekabinetts.
Die Idee des fiktiven Gemäldekabinetts, geht auf Vorbilder fürstlicher Kunstkammern zurück, die mehr oder weniger realistisch auf sogenannten Galeriebildern überliefert sind. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass im 18. und 19. Jahrhundert Kaufmannschaft und Unternehmertum jenen Status erlangten, der über lange Zeit den Adeligen vorbehalten war. Ein Gemäldekabinett von Malern gestalten zu lassen, repräsentierte Wohlstand und Reichtum und die Nähe zur Kunst.
Vor mehr als 200 Jahren erfüllte sich im ländlichen Monschau die Tuchmacherfamilie Scheibler den Wunsch einer eigenen Gemälde-Galerie und ließen sich die Bilder einfach auf Leinwand malen. Doch das so entstandene Gemälde-Kabinett ist kaum erforscht. Ein umfangreiches Projekt bringt nun neue Erkenntnisse zur Restaurierung und Kunstgeschichte der Bildtapete.
Die Bildertapete im Herrenzimmer muss man sich ursprünglich in Form einer Wandbespannung vorstellen. Ausschließlich zwei erhaltene Fotografien in Schwarzweiß von 1907 dokumentieren heute noch diese wohl ursprüngliche Konstruktion der bemalten Leinwände. Womit sie der damals üblichen, in historischen Quellen beschriebenen Montageart für eine Wanddekoration jener Zeit durchaus entsprach. Danach war eine Leinwandtapete entweder mit Nägeln über Blendrahmen gespannt und dieser dann an der Wand befestigt oder direkt auf die Wand genagelt. Entsprechende Spuren am Bildträger der Bildertapete wie beispielsweise Nagellöcher sind heute leider keine erhalten.
Im Zuge einer späteren Überarbeitungsphase, vermutlich um 1909, wurde die Monschauer Bildertapete dann vollflächig mit der Wand mittels Kleister verklebt.
Im Zuge der Restaurierungs- und Wiederherstellungsarbeiten infolge von Bombenschäden konnten 1947 im Bonner Münster durch das Rheinische Landesmuseum archäologische Untersuchungen zur Baugeschichte durchgeführt werden. Sie setzten die Grabungsarbeiten fort, die 1928 begonnen und 1930 abgebrochen werden mussten.
Bei den Grabungen im ehemaligen Westchor wurde am 9. Juni 1947 eine Gruft geöffnet, die aufgrund ihrer Lage und den Schriftquellen dem nach der Schlacht von Worringen abgesetzten Kölner Erzbischof „Sifridus de Westerburg“ zugeschrieben werden konnte. Die Gruft war im 17. Jahrhundert bereits mehrfach geöffnet worden. Während der französischen Besatzung verschwand das mit Bronzeplatten besetzte Hochgrab.
Bei der Fundamentierung der Orgelempore wurde die ursprüngliche Abdeckung ersetzt. Bei den Grabungen 1947 fanden sich in dem Sarg Gebeine des Toten sowie große Reste des priesterlichen Ornats und einer Mitra, ein Fingerring, ein Amethyst eines weiteren Rings sowie eine goldene Schmuckscheibe mit Email. 1959/60 wurde eine neue Westkrypta errichtet, an deren Ostwand eine Schieferplatte entdeckt wurde, die die Schmalseite dieses Grabes verschloss. Für die umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde diese Platte 2017 entfernt und archäologisch dokumentiert.
Seit den Grabungen 1947 werden die Schmuckstücke sowie die Textilreste im LVR-LMB aufbewahrt und konservatorisch betreut. Ihr heutiger Zustand spiegelt die über die Jahrzehnte immer wieder notwendig gewordenen und durchgeführten Konservierungsmaßnahmen und -methoden wider.
Bis zum heutigen Tag sind 7 Tablare aus Pappe unbekannter Zusammensetzung erhalten, auf denen zwischen 1948 und 1965 in Krefeld große Teile der Mitra, der Handschuhe, des Gürtels sowie der zwei Seidenkissen montiert sind. Die Tablare wurden mit Seidengewebe bezogen, die Fragmente mit Seidenzwirn fixiert. Spannfäden fixieren die Mitra, Manipel und die Handschuhe. Das gestreifte Kissen wurde mit Crepeline abgedeckt, die anderen Kissenfragmente mit kleinen Vorstichen aufgenäht. Ferner sind fünf Kisten unfixierter Stoff- und Bortenreste sowie eine Ledersohle der Pontifikalschuhe erhalten. Eine funktionale Zuweisung der Stoff- und Bortenreste zu einem der anderen Kleidungsstücke steht aus und soll im Rahmen des Projektes geleistet werden.
Das Konvolut von 32 Objekten umfasst Beispiele aus dem „archäologischen“ Teil der Glassammlung Hentrich, etwa vom 4. Jh. v. Chr. bis Anfang 14. Jh. n. Chr.. Die Objekte wurden sowohl aufgrund ihrer kunsthistorischen Bedeutung ausgewählt, als auch in Hinblick auf die damit verknüpften konservatorischen und restauratorischen Themen. Alle diese Objekte sind – zum Teil stark – zerscherbt und vor langer Zeit, größtenteils vermutlich in den 1960er-Jahren restauriert worden. Etwa die Hälfte dieser Werke sind Unikate, oder haben nur sehr wenige Parallelen in anderen Sammlungen. Die übrigen Gläser sind ebenfalls selten und besonders, und als typische Vertreter eines bestimmten glasgeschichtlichen Kulturkreises wichtig für die entsprechende Präsentation in der neu geplanten Dauerausstellung.
Bei den 5 priorisierten Objekten handelt es sich um außergewöhnlich qualitätvolle und glashistorisch bedeutsame Werke. Sie werfen zudem aber Fragen auf, zu deren Klärung die restauratorischen Untersuchungen und Maßnahmen dieses Projekts maßgeblich beitragen können.
Im Jahr 1977 kam es infolge einer Ämterausleihe an die städtische Musikschule zu Schäden durch Vandalismus. Bei einem Einbruch wurde die Bildfläche mit langen Schnitten in Form eines großen „M“ sehr stark beschädigt. Diese Schnitte wurden vermutlich vom damaligen Restaurator des Kaiser Wilhelm Museums durch rückseitiges Aufbringen von Leinwandflicken und vorderseitig durch Retuschen kaschiert.
Das Ziel des aktuellen Restaurierungsprojektes ist es, die Spuren der früheren Restaurierung so weit wie möglich zu entfernen und den zugrunde liegenden Schaden mit zeitgemäßen restauratorischen Methoden weitgehend zu integrieren. Das Gemälde soll im November 2020 im Rahmen der Sammlungspräsentation erstmals wieder ausgestellt werden und wird dann Teil des museumspädagischen Konzepts bzw. des Veranstaltungsprogramms sein.
Das Kulturhistorische Museum Haus Kemnade präsentiert in seinen Räumen neben der ständigen Ausstellung der eigenen Sammlungen (Musikinstrumentensammlung Grumbt und Ostasiatikasammlung Ehrich) auch thematische Wechselausstellungen mit Objekten der eigenen Sammlungen. Teil der städtischen Sammlung sind auch u.a. vier Gobelins aus dem 18. Jahrhundert, die derzeit im Kunstmuseum Bochum eingelagert sind.
Die vier Tapisserien annähernd gleicher Höhe und leicht unterschiedlicher Breite zeigen –gerahmt von Bordüren mit Akanthusmuster – einen ähnlichen Bildaufbau. Die namensgebenden Szenen befinden sich im Vordergrund, der Rest der Bildfläche zeigt den charakteristischen Aufbau sogenannter Landschaftstapisserien mit großen Pflanzen im Vordergrund und zwischen rahmenden Bäumen mit üppigem Blattwerk den Blick in einen fernen Hintergrund mit Landschaften.
Nach Abschluss der Restaurierung werden die Tapisserien wechselnd im Archiv des historischen Herrenhauses Haus Kemnade schonend eingelagert und entsprechend den Empfehlungen der Restauratorin unter Rücksichtnahme auf die Lichteinwirkung lichgeschützt präsentiert.
Das Museum Wilhelm Morgner in Soest bewahrt mit 58 Arbeiten den größten Bestand an Gemälden dieses Künstlers. Ein Teil der Arbeiten wurde bereits 1931 erworben und kehrte nach der Beschlagnahme 1943 wieder zurück nach Soest. Darüber hinaus wurden 1952 fünfunddreißig Gemälde aus dem Besitz von Morgners Mutter Maria erworben.
Das Museum Wilhelm Morgner in Soest ist der einzige Ort an dem ein Überblick über Morgners Schaffen jederzeit anhand der Exponate der Dauerausstellung nachvollziehbar ist.
Im Rahmen des NRW Restaurierungsprogramms konnten seit 2019 mehrere Gemälde Wilhelm Morgners restauriert werden. Im Jahr 2020 konnten die Maßnahmen am Gemälde „Blaue Frau“ aus dem Jahr durch die Förderung unterstützt werden.
Im Fokus dieser Maßnahmen stand die Verbesserung des durch die stark glänzenden Überzüge und die Oberflächenverschmutzung beeinträchtigten Erscheinungsbildes, um die im Depot verbliebenen Bestände ebenfalls in der Ausstellung präsentieren zu können.
Das Märkische Museum Witten ist eines der ältesten Museen in der Ruhrregion und wurde 1911 vom Verein für Orts- und Heimatkunde der Grafschaft Mark zu Witten e. V. eröffnet (Wiedereröffnung nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1952). Heute beherbergt das Märkische Museum Witten eine der wichtigsten und umfangreichsten Sammlungen zur deutschen informellen Malerei der Nachkriegszeit.
Im Rahmen der Bestandssicherung müssen an wichtigen Gemälden des Informell im Sammlungsbestandes dringend notwendige Restaurierungs-, Sicherungs- und Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Im Rahmen der Bestandssicherung müssen an wichtigen Gemälden und Grafiken des Expressionismus und der Nachkriegskunst im Sammlungsbestand dringend notwendige Restaurierungs-, Sicherungs- und Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Das Projekt umfasst unter andrem Arbeiten von Karl Hofer, Karl Otto Götz, Willi Baumeister, Werner Gilles, Julius Bissier, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Rupprecht Geiger, etc., die zu den herausragenden Werken des Märkischen Museums Witten gehören.
Das Emil-Schumacher-Museum wurde im August 2009 in Hagen neu eröffnet. Das Haus ist dem Lebenswerk des Hagener Künstlers Emil Schumacher (1912–1999) gewidmet, einem der bedeutendsten Vertreter expressiver Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Es handelt sich bei der beantragten Maßnahme um die Restaurierung von drei Gemälden auf Leinwand sowie eines so genannten Tastobjekts und eines Objektkästchens des Malers und Grafikers Emil Schumacher aus den Jahren 1956 bis 1985. Bei den Gemälden “Eruption”, 1956, “Acheron”, 1958, und “Galba”, 1962, handelt es sich nicht um eine zusammenhängende Werkgruppe.
Anhand dieser drei Werke lassen sich jedoch formale Entwicklungsschritte in die Hochphase des “Informel” im OEuvre Schumachers sehr gut nachvollziehen. Bei den reliefartigen Tastobjekten des Jahres 1957 handelt es sich um ein künstlerisches Experiment des Malers an der Grenze zur Bildhauerei, mit denen Schumacher die Möglichkeiten von
Dreidimensionalität in der Malerei für sein weiteres Schaffen praktisch erforschte. Das in den vorliegenden Antrag einbezogene “Tastobjekt-11/1957” gehört mit rund 124 cm Höhe zu den zwei größten Arbeiten dieser Art im Gesamtwerk Schumachers.
Die aufgeführten Werke sind integraler Bestandteil der Museumssammlung und für die Präsentation des Werks von Emil Schumacher im Museum von großer Bedeutung, so dass sie mit Ausnahme des kleinen Kastenobjektes häufig präsentiert werden.
Schon bei seiner Gründung im Jahr 1902 war das Museum Folkwang als interdisziplinäre Institution angelegt. Textilien waren von Beginn an ein integraler Bestandteil der Sammlung, die Karl Ernst Osthaus über mehr als zwanzig Jahre ausbaute. Sein Ziel war die Anlage einer Mustersammlung, die einen beispielhaften Querschnitt an Weberzeugnissen von der Antike bis in die Gegenwart, von europäischen bis hin zu orientalischen und asiatischen Textilien geben sollte. Die Gewebesammlung ergänzte eine ausgewählte Anzahl an Kleidungsstücken, unter denen sich bei der Übernahme der Sammlung nach Essen im Jahr 1921 dreizehn liturgische Gewänder befanden.
Osthaus' Wertschätzung dieser Werkgruppe ist einerseits im Zusammenhang mit dem erneuerten Interesse an religiöser Kunst zu verstehen, welches in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert das Rheinland prägte. Es manifestierte sich in Sonderausstellungen wie der 1914 in Düsseldorf gezeigten "Ausstellung für christliche Kunst", an deren Vorbereitungen Osthaus regen Anteil nahm. Andererseits gründet die Präsenz der liturgischen Gewänder in der Sammlung des Folkwang aber auch in der Bedeutung, welche die Stoffe verarbeitenden Werkstätten, Manufakturen und Industriebetriebe für die Kulturlandschaften des heutigen Nordrhein-Westfalen hatten. Deutlich wird dies etwa an den Gewändern, die sogenannte Kölner Borte verwenden.
Die Restaurierung der sieben Stücke ist nicht nur hinsichtlich ihres fragilen Zustands wünschenswert. 2021 und 2022 jähren sich Osthaus‘ Todestag und die Wiedereröffnung des Museum Folkwang am neuen Standort in Essen. Mit Blick auf diese Jubiläen wird derzeit an einer Neupräsentation der Dauerausstellung gearbeitet, die durch einen interdisziplinären Ansatz Osthaus‘ Auffassung einer grenzenlosen Kunst für den Besucher erfahrbar machen will. Die liturgischen Gewänder sind eine der Werkgruppen, die noch zur Ursprungssammlung des Museums gehören. Daher ist es ein großes Desiderat, sie in Stand setzen lassen zu können.
Kain und Abel“ ist eines von 20 Wandgemälden im Werk von Jan Thorn-Prikker. Bereits ein Jahr nach seiner Entstehung wurde es im Museum Folkwang in Hagen in einer Ausstellung zur niederländischen Kunst gezeigt. Ikonographisch verbindet das Gemälde das Motiv des Brudermords mit der Kreuzabnahme, weshalb als Vorbild für die Darstellung der Genter Altar anzunehmen ist. Die Verschmelzung der beiden biblischen Erzählungen hat für den Entstehungszusammenhang des Gemäldes besondere Bedeutung: Es wurde als Teil eines Wandzyklus zur Heilsgeschichte konzipiert, der die Erzählungen des Alten und Neuen Testaments verband. Jan Thorn-Prikker zeigte diesen erstmals im Mai 1909 in einer Ausstellung im Düsseldorfer Kunstpalast, die einen Überblick über die christliche Kunst von der Frühen Neuzeit bis zur Zeitgenössischen Kunstproduktion gab.
Es ist anzunehmen, dass Osthaus Thorn-Prikkers Werk in Düsseldorf sah und es deshalb 1909 nach Hagen holte. Die damalige Ausstellung im Museum Folkwang ist der Beginn einer engen Zusammenarbeit zwischen Thorn-Prikker und Karl Ernst Osthaus. „Kain und Abel“ war eines der ersten Werke Thron-Prikkers, die in die Sammlung des Museum Folkwang übergingen. 1910 zog Thorn-Prikker auf Initiative von Karl Ernst Osthaus als „artist in residence“ nach Hagen, womit eine der fruchtbarsten Phasen im Oeuvre des
Künstlers begann. Das Gemälde „Kain und Abel“ hing in Hagen prominent über dem Eingang der Sammlungsräume zur Angewandten Kunst und wurde nach der Translokation des Museums nach Essen bis mindestens 1955 in der Dauerausstellung gezeigt. – Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Zustand des Werks schon verschlechtert. Mit seiner ungewöhnlichen Materialität (Papier als Medium eines Wandgemäldes), der grisailleartigen Tonalität und der schematischen Parzellierung der Bildoberfläche ist Thorn-Prikkers Gemälde „Kain und Abel“ ein herausragendes Beispiel für die Erneuerung christlicher Themen in der modernen Kunst, ohne dass es die Tradition der
Altniederländischen Malerei leugnet.
Die Stiftung B.C. Koekkoek-Haus wurde als Kapitalstiftung im Jahre 1997 gegründet, als das Städtische Museum in Kleve in das Museum Kurhaus umzog. Das B.C. Koekkoek-Haus etablierte sich in Folge als Spezialmuseum für niederländische romantische Landschaftsmalerei, einzigartig in Deutschland und den Niederlanden.
Der Sammlungsbestand besteht aus vier Teilen: die ehemalige Sammlung der Stadt Kleve (Erbpacht), die Sammlung des Freundeskreises (Dauerleihgabe), die Sammlung der Stiftung (Eigenbesitz), private Dauerleihgaben.
Es ist mit Garten und Künstlerhaus ein im Rheinland und den Niederlanden einzigartiges Ensemble der Romantik.
Seit der Gründungszeit des Museums 1960 befindet sich ein historischer Aubusson-Wirkteppich des 19. Jahrhunderts in der hauseigenen Sammlung. Er ist seitdem dauerhaft im repräsentativen Vestibül des Künstlerpalais als Wandbehang ausgestellt. Dieser Wirkteppich repräsentiert die im 19. Jahrhundert in den Häusern des gehobenen Bürgertums übliche reiche textile Ausstattung, die leider im B.C. Koekkoek-Haus ansonsten nicht mehr vorhanden ist. Daher spielt dieses Exponat eine besondere Rolle innerhalb der Dauerausstellung.
Im Förderjahr 2019 werden die ersten Schritte einer sehr umfangreichen Maßnahme an Claes Oldenburgs Außenplastik „Soft inverted Q“ aus dem Skulpturengarten des Museums Abteiberg in Mönchengladbach gefördert.
Die Skulptur beschäftigt die Museumsrestauratoren und die Auswahljury des Förderprogramms schon seit geraumer Zeit. Neben Schäden an der äußeren Lackschicht wird im Innern der Skulptur Wassereintrag nicht abschätzbaren Ausmaßes vermutet. Bei einem Workshop im Oktober 2018 hatten Restauratoren und Fachleute für zeitgenössische Kunst bzw. Beton und Kunststoffoberflächen darüber diskutiert, welche Maßnahmen zunächst nötig seien, um den Zustand der Plastik – und hier vor allem ihres Betonkerns- zu erforschen. Alle Überlegungen führten zu dem Schluss, dass zur Erstellung eines tragfähigen Konzepts eine Demontage und die genaue Untersuchung der Plastik unumgänglich seien. Deswegen wurde das Werk im Laufe des Jahres 2019 abgebaut und untersucht.
In einem zweiten Schritt wird nun im Förderjahr 2020 die eigentliche Restaurierung des „Q“ vorgenommen. Die Koordinationsstelle begleitet alle Maßnahmen und berichtet über die Entwicklungen auf dem Blog des VDR.
In der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld befindet sich der großformatige Wandmalereientwurf „Die Blinden“, der im Jahr 1906 vom Künstler erworben wurde. Johann Thorn Prikker war zu dieser Zeit Lehrer an der Krefelder Kunstgewerbeschule. In der Sammlung der Krefelder Kunstmuseen hat sich ein sehr umfangreicher Werkbestand dieses Künstlers erhalten, der in den nächsten Jahren kunstwissenschaftlich und restauratorisch weiter aufgearbeitet wird.
Das Werk befindet sich in einem konservatorisch unbefriedigenden Zustand. Neben einer sehr starken Verschmutzung sind zahlreiche Beschädigungen am Papierträger festzustellen. Weiterhin problematisch ist die nachträgliche Aufkaschierung des Bildes auf Leinwand, die zu einem nicht genau bekannten, frühen Zeitpunkt zu Präsentationszwecken erfolgte. Bei der Maßnahme, die im Rahmen des Restaurierungsprogramms Bildende Kunst vom Land Nordrhein-Westfalen großzügig gefördert wird, soll unter anderem diese Kaschierung abgelöst und das Werk auf einen neuen Hilfsträger montiert werden.
Von Jugendstil bis ZERO, von Claude Monet bis Gerhard Richter – die Sammlung der Kunstmuseen Krefeld umfasst heute rund 18.000 Werke vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart und wächst kontinuierlich weiter.
Oktogon für Münster ist ein bedeutendes und breit rezipiertes Werk Dan Grahams aus der Serie der Gartenpavillions. Es wurde von Graham für die Skulptur Projekte Münster 1987 konzipiert und dort für die Laufzeit der Ausstellung realisert. Seit 1997 steht es als permanente Außenskulptur in Münster.
Bei der vorliegenden Skulptur Oktogon für Münster (1987) handelt es sich um das Modell für den in Münster realisierten Gartenpavillion. Das Modell besteht aus acht halbtransparenten Zweiweg-Spiegelglas-Platten, die über Aluminiumprofile verbunden ein Oktogon bilden. Bodenplatte und Dach bestehen aus Holz, so auch der im Inneren befindliche zentral ausgerichtete Rundstab. Das von Graham charakteristisch verwendete halbtransparente Glas reflektiert den Außenraum und lässt gleichzeitig zu, dass man durch ihn hindurch sieht. Dadurch löst sich die architektonische Form - insbesondere im Außenbereich – teilweise auf.
Das Krefelder Oktogon für Münster ist nach heutigem Werkverständnis sowie nach Auffassung des Ateliers Dan Graham seit der Restaurierung wieder in einer authentischen Form erfahrbar. Sollte sich die etablierte Bewertung des Objektstatus in der Zukunft verändern, ermöglicht die Archivierung der Originalscheiben gegebenenfalls auch einen Rückbau der Teilreplik auf das vor der Restaurierung vorhandene Materialgefüge.
Der Verein Heimatschutz e. V. 1922 Kranenburg betreibt das Museum Katharinenhof mit seinen drei Standorten - Kunstmuseum, Mühlenturm als Museum zur Geschichte Kranenburgs und des Vereins, sowie die einzige noch erhaltene Stadtscheune im Ortskern als Ausstellungsraum für altes Handwerk und bäuerliches Gerät rein ehrenamtlich.
Zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins im Jahr 2022 soll der Mühlenturm renoviert und mit neuem Ausstellungskonzept wiedereröffnet werden.
Es handelt sich um fünf Gemälde und eine Skulptur aus Holz aus der Dauerausstellung der Museum Katharinenhof aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die seit dem 1960er Jahren nicht konservatorisch und restauratorisch behandelt wurden.
Das LVR-LandesMuseum Bonn sammelt, erforscht, bewahrt und präsentiert bedeutende Objekte der Kunst- und Kulturgeschichte des Rheinlandes vom Neandertaler bis zur Gegenwart. Im Bereich seiner kunsthistorischen Sammlung verfügt es dabei über einen einzigartigen, bislang jedoch nur in wenigen Ansätzen […] Bestand an niederländischen Gemälden. Dieses historisch gewachsene Sammlungskonvolut kontextualisiert die künstlerischen Entwicklungen im Rheinland in der von jeher bedeutenden und eng vernetzten Kulturlandschaft Rhein-Maas und wurzelt bereits in den frühen Museumsankäufen und Schenkungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Diesem wichtigen Bestand niederländischer Gemälde soll sich in den kommenden zwei Jahren ein Schwerpunkt in Forschung, Vermittlung und Restaurierung im LVR-LandesMuseum Bonn widmen.
Parallel zu dieser Neuaufstellung der niederländischen Abteilung wird als lange ausstehendes Desiderat in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Niederländische Kunstgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn – der einzigen Professur mit dieser Denomination deutschlandweit – ein auf den neuesten Forschungsergebnissen basierender Bestandskatalog der niederländischen Gemälde des LVR-LandesMuseums entstehen, dessen Förderung die Ernst von Siemens Stiftung bereits in Aussicht gestellt hat. Förderantrag „Niederländische Gemälde des 17. Jh.
So wird die neue, zeitgemäße Auseinandersetzung mit den traditionsreichen Beständen niederländischer einen Schwerpunkt in 2020/21 bilden, als dessen dritte Säule neben Forschung/Bestandskatalog und Neupräsentation/Vermittlung die Restaurierung und kunsttechnologische Untersuchung eines Teils der in den Blick genommenen Werke unerlässlich ist.
In der langen historischen Entwicklung der Gemäldesammlung des Hauses spielten die Niederländer von jeher eine bedeutende Rolle. Zahlreiche der zur künftigen Präsentation und kunstwissenschaftlichen Bearbeitung ins Auge gefassten Werke sind bereits seit rund 100 Jahren im Bestand und damit auch sprechender Teil der restaurierungsgeschichtlichen Entwicklungen im Hause. Gerade unter den niederländischen Werken zeigt sich ein Konvolut an Gemälden, deren Firnisse nicht nur die alterstypische Verbräunung und Vergilbung zeigen, sondern Zeugnis geben von zwischen den 1920er- und 1940er-Jahren üblichen Bearbeitungstechniken: flächig aufgetragene Lasuren, auffällige, auf das erhaltene Original überlappende und heute stark farbveränderte Retuschen und besonders von seinerzeit nicht vollständig abgenommenen, sondern nur reduzierten und dann wieder neu aufgetragenen Firnissen. Diese zeigen sich heute als dicke, glänzende, oft fleckige und vermutlich mehr-lagige Schichten und verunklären die malerische Qualität ebenso wie die originale Farbigkeit der Werke so stark, dass man einen Teil der Gemälde nicht mehr als ausstellungsfähig bezeichnen kann. Jede kunsthistorische Beurteilung, Einordnung und gegebenenfalls sogar Zuschreibung muss als nur stark eingeschränkt möglich eingestuft werden.
In der Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen befinden sich Werke vom 19. Jahrhundert bis hin zu ganz aktuellen Tendenzen. Dabei hat die Sammlung des Hauses vor allem drei Schwerpunkte:
Zum einen besitzt das Kunstmuseum eine Gemäldesammlung mit Werken von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu aktuellen malerischen Positionen. Arbeiten von Max Liebermann, Lovis Corinth, Max SIevogt und Auguste Rodin geben dabei einen Einblick in den Aufbruch zur Moderne.
Einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung bildet die konstruktiv-konkrete Kunst um das Werk des in Gelsenkirchen geborenen Grafikers Anton Stankowski.
Der dritte Sammlungsschwerpunkt des Kunstmuseums. Gelsenkirchen ist die Sammlung Kinetischer Kunst. Sie ist in Deutschland einzigartig und bietet einen großen Überblick über die Kunstrichtung, deren Ausdrucksform die Bewegung als ein integraler ästhetischer Bestandteil des Kunstobjektes ist.
Durch ständige Ankäufe, Schenkungen und Stiftungen wächst die Sammlung kontinuierlich und kann so auch aktuelle Positionen der Gegenwartskunst zeigen. Zudem verfügt das Kunstmuseum Gelsenkirchen über eine umfangreiche grafische Sammlung unter anderem mit Arbeiten von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Marc Chagall und Pablo Picasso.
Die Auswahl der zu restaurierenden Werke repräsentiert wichtige Sammlungsschwerpunkte des Kunstmuseums Gelsenkirchen. Max Liebermanns Samson und Delila ist ein zentrales Werk der Gemäldesammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen.
Mit Max Pechnsteins Frauen am Waldrand und Carl Hofers Die Brüder sollen zwei zentrale Arbeiten der expressionistischen Sammlung des Hauses restauriert werden.
Die Arbeiten Bild1961 von Christo, Entre Chats von Francoise Dufrênes und Komposition von Wilhelm Imkamp sind Teile der Sammlung abstrakter Kunst.
Auch die Arbeit Deceleration II des englischen Pop Art Künstlers bedarf der Behandlung.
Mit der fünfteiligen Arbeit Gelb Rot Blau zusammen auf Weiß von Rudolph Vombek und Imre Kocsis Skulptur O IX 85/88 sollen wichtige Werke des Sammlungsschwerpunkts Konkrete Kunst wieder Einzug in die Ausstellung finden.
Die Leuchtschriftwand von Ferdinand Kriwet hat für das Kunstmuseum Gelsenkirchen einen sehr hohen Widererkennungswert, da es ab Anbruch der Dunkelheit von draußen zu sehen ist und damit das Erscheinungsbild des Museums sehr prägt.
Das Westfälische Schulmuseum in Dortmund beherbergt eine der größten schulgeschichtlichen Sammlungen Deutschlands. Es zeigt in seiner ständigen Ausstellung Schul- und Kindheitsgeschichte vor allem des späten Mittelalters, der Zeit Kaiser Wilhelms II. und der NS-Zeit und dient als Forschungsstätte zur Schulgeschichte
Das Museum bietet seinem Publikum Führungen, wechselnde Veranstaltungen am Sonntagnachmittag, unterhaltsame Programme für Erwachsene, Angebote für Vorschulkinder, Schulklassen und Studierende sowie Kindergeburtstage zu verschiedenen Themen.
Bei dem Wandbehang Orpheus und Eurydike nach einem Entwurf von Eva Thomkins handelt es sich um ein Objekt, das während der 1960er Jahre am Viktoria-Gymnasium in Essen von Schülerinnen erstellt wurde in Zusammenarbeit mit Eva Thomkins, die dort Handarbeitslehrerin war. Der Wandteppich ist von seiner beträchtlichen Größe für die Aula der Schule hergestellt worden. Hier hing er bis vor wenigen Jahren.
Der Wandbehang soll zukünftig in der Dauerausstellung des Schulmuseums gezeigt und erhalten werden aus zwei Gründen: Die verschiedenen Arbeitstechniken, die im Handarbeitsunterricht in den 1960er Jahren an der Schule gelehrt wurden, werden im Teppich gezeigt. Er stellt die Sage von Orpheus und Eurydike dar. Die farbenfrohe Komposition ist aus vielen in verschiedenen Techniken gearbeiteten Teilen zusammengesetzt.
Der andere Grund liegt in der Künstlerin Eva Thomkins begründet. Sie ist überregional bekannt und das Schulmuseum in Dortmund würde ein herausragendes Objekt, dessen Entwurf von ihr stammt, erhalten.
Das Kunstmuseum Bochum hat im Jahr 2017 mit umfangreichen Sanierungs-und Baumaßnahmen begonnen, um die eigene Kunstsammlung in einer repräsentativen Auswahl ständig in den Räumen der Villa Markhoff ausstellen zu können. 2018 wurde die Baumaßnahmen zur statischen Ertüchtigung der Gründerzeitvilla
abgeschlossen, im Jahr 2019 wurde das 1. Obergeschoss der Villa zu Ausstellungsräumen für die Präsentation der Kunstsammlung der Stadt Bochum umgebaut, Im Frühjahr 2020 - zum 60 jährigen Bestehen des Museums - soll dieser Bereich eingeweiht und die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seit der
Gründung des Museums als Städtische Kunstgalerie 1960 wurden Malerei, Skulptur, Graphik und Fotografie mit Schwerpunkt auf der Kunst nach 1945 im europäischen Kontext gesammelt. Durch gezielte Ankäufe expressionistischer, kubistischer und abstrakt-geometrischer Kunst wurde auch der aus der Vorkriegszeit überkommene Bestand an Kunst der klassischen Moderne ergänzt. Die Bochumer Sammlung vermittelt spannende Einblicke in das europäische Kunstgeschehen seit 1945 und präsentiert dabei neben deutschen und westeuropäischen Positionen auch die Kunst Osteuropas zu Zeiten des eisernen Vorhangs. Dabei dokumentieren die angekauften Werke auch die Ausstellungsgeschichte des Hauses, da wesentliche Bestände der Bochumer Kunstsammlung aus eigenen Ausstellungen erworben wurden.
Bei den Vorbereitungen der geplanten Dauerausstellung wurde bei einigen wichtigen Werken ein erheblicher Restaurierungsbedarf festgestellt, der 2020 behoben werden soll.
Dario Villalba (1939 - 2018) „Triptico enfermo" (Patient), 1974, dieses Werk wird für besonders aussagekräftig im Kontext der Bochumer
Sammlungsgeschichte gehalten.
Graham Sutherland (1903 - 1980) „Chevaux de Frise", 1959, zeigt vegetabilisch wuchernde oder architektonisch aufgetürmte Formen, in denen Natur und Zeichen, aber auch Beschwörung von Dämonen und Gewalt; malerische Gestalt erhalten. Sein Werk wurde im Anschluss an die Ausstellung „Profile III - Englische Kunst der Gegenwart" im Jahr 1964 für die Sammlung erworben.
Roberta E. Matta ( 1911- 2002). Sein Werk „Ohne Titel", 1961, repräsentiert diese Ausstellungs-und -Sammlungsgeschichte sowie den Schwerpunkt ,Surrealismus' auf hervorragende Weise.
Lajos Kassak (1887 -1967), „Bildarchitektur IV", 1922, ist ein wichtiges Werk seiner frühen konstruktivistischen Werkphase, das in der Bochumer Sammlung die Internationalität des· Konstruktivismus (Kupka, Malewitsch, Strzemfnski, Moholy-N_agy u a.) dokumentiert.
Frank Stella (* 1936 in Maiden, Mass. / USA), Frank Stellas „Moultonville IV", 1966, ist ein wichtiges_ Beispiel seiner „Shaped . Canvases", die für die Entwicklung der Kunst seit den l 960er Jahren von
eminenter Bedeutung sind.
Ferdinand Spindel ( 1913 in Essen - 1980 Neuenkirchen bei Soltau) und
Günter Tollmann ( 1926 in Gelsenkirchen - 1990 in Hannover), " Verformte Grafik", 1969, Siebdruck auf Polystyrol. Als Mitbegründer der 1969 ins Leben gerufenen Künstlergruppe B1 suchten sie nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen und Materialien und nach anderen Kommunikationsformen mit einem breiteren Publikum, wie es ihr Manifest prägnant formulierte: „B1 macht Objekte, Projekte, Plastiken, Bilder, Räume. B1 arbeitet kinetisch und statisch, mobil und stabil. B1 ist produktiv. B1 ist auf Fabrikation und Industrie eingestellt. B1 spielt und ist immer neugierig. B1 sind zehn, die an der B1 leben.
Das Museum Goch hat seine Ursprünge in einer regionalen, kulturhistorischen Sammlung vor rund 100 Jahren genommen.
Die allerersten Objekte wurden von einem über Land fahrenden Kolonialwarenhändler in Bauernhäusern sowie damals zeitgenössischen Geschäften zusammengetragen. Er schuf mit viel Energie ein kleines Heimatmuseum in dem man Bauernstuben, Geschirr, Tuchwaren und Gebrauchsgegenstände sehen konnte. Bald kamen auch Werke von lokalen Persönlichen in Form von Bildern und Fotos hinzu. Erweitert wurde dies nach dem 2. Weltkrieg mit vielen gotischen sowie neugotischen Skulpturen eines Gocher Schnitzers - Ferdinand Langenberg -, dessen Nachlass an das damalige Museum der Stadt Goch ging.
Einige Jahrzehnte noch sammelte man stadt- und kulturgeschichtlich weiter. Damals fing man parallel an erste kunsthistorische Arbeiten in Form von größeren und zum Teil deutlich älteren Gemälden hinzuzukaufen. Dies waren überwiegend Werke, die entweder einen direkten Lokalbezug hatten oder sich mit der Malerei der benachbarten Niederlande und deren Künstlern beschäftigte. Nun seit rund 20 Jahren ist, durch einen Leitungswechsel, der Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst gelegt. So besteht die Sammlung im Wesentlichen aus drei Bereichen: wenige nicht im 2. Weltkrieg zerstörte stadthistorische und regionalhistorische Werke, der Nachlass von Ferdinand Langenberg, sowie die zeitgenössische Kunst. In der Sammlungsausstellungen werden diese drei Standbeine in dialogischer Form einander gegenüber gestellt. Über einer historischen Stolltruhe hängt beispielsweise ein Gemälde, dass ein regionales Wasserschloss zeigt und gegenüber findet sich eine neuzeitliche Skulptur.
Die Daguerreotypie war das erste kommerziell nutzbare Fotografie-Verfahren im 19. Jahrhundert. Sie ist nach dem französischen Maler Louis Daguerre benannt, der das Verfahren mitentwickelt und 1839 veröffentlicht hat
Das für die Daguerreotypien häufige Anlaufen des Bildes vom Rand ist hier an allen fünf Objekten deutlich ausgeprägt und wird als das Hauptschadensbild beschrieben. Im Antrag werden mögliche Ursachen aufgezeigt. Mit den aktuell geplanten Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen soll der Zustand verbessert und dauerhaft stabilisiert werden.
Die hier beantragte Restaurierung soll im Zuge der konservatorischen Aufarbeitung des großen Werkbestands aus dem Nachlass des niederländischen Künstlers Jan (Johan) Thorn Prikker erfolgen, der
sich in der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld erhalten hat.
Hierzu sind zunächst einige Pilotrestaurierungen erforderlich, um Erfahrungen mit der Materialität und der Vorgehensweise zu sammeln. Nachdem im Jahr 2019 die ebenfalls durch das Land NRW großzügig geförderte Restaurierung des großformatigen Werks "Die Blinden" in Angriff genommen werden konnte, soll im Jahr 2020. ein Plakatentwurf des Künstlers zum Zuge kommen.
Thorn Prikker war 1904-1910 als Lehrer an der Werkkunstschule Krefeld tätig und der Stadt Krefeld sowie dem Krefelder Museum Zeit seines Lebens auf besondere Weise verbunden. Er gestaltete unter anderem Plakate, z.B. auch mfür einige frühe Ausstellungen des Kaiser Wilhelm Museums.
Das Plakat Revue Bimestrielle pour /'Art Applique ist ein besonders schönes Werkbeispiel für die herausragende grafische Kunstfertigkeit Thorn Prikkers und nimmt innerhalb des Nachlasses eine besondere Stellung ein.
Von 2007 bis zur Neueröffnung des Erweiterungsbaus des Leopold-Hoesch-Museums im Jahr 2010 waren sämtliche Sammlungsbestände des Leopold-Hoesch-Museums & Papiermuseums Düren und seiner assoziierten Stiftungen (Günther-Peill-Stiftung und Hubertus Schoeller Stiftung) ausgelagert und in temporären Depots untergebracht.
Nach Rückverbringung der Sammlungsbestände in den erweiterten Museumsbau mit einem neuen Gemälde-und einem separaten Grafikdepot und ihrer Präsentation in den Schauräumen der Museen beziehungsweise Unterbringung in den Depots fand die "Giraffe" von Bertram Jesdinsky 1988 aus Papier, Wellpappe, Epoxydharz, Autoreifen entstanden einen neuen Platz in der Dauerausstellung des Papiermuseums Düren und wurde zu einem Anziehungspunkt in der Sammlung.
Von 1989 bis 1991 war Bertram Jesdinsky (1960- 1992) Stipendiat der Günther-Peill-Stiftung am Leopold-Hoesch-Museum Düren. Das normalerweise für zwei Jahre vergebene Stipendium wurde, bis heute einmalig, aufgrund seiner auffallenden künstlerischen Begabung um ein weiteres Jahr verlängert. Die Nutzung des Werkstoffs Wellpappe in Verbindung mit Epoxidharz stellt im kunstgeschichtlichen Kontext eine Neuerung dar und unterstreicht die Experimentierfreudigkeit des Künstlers und seinen unkonventionelle Umgang mit Materialien und deren Eigenschaften bei der Bildfindung. Ebenso innovativ ist die Verarbeitung der Materialien, die von der Fläche aus in Richtung der Dreidimensionalität konstruiert werden Die Giraffe ist die erste große Skulptur aus Wellpappe und Epoxidharz, die organisch und in Anlehnung an die Anatomie des Motivs in Form gebracht wurde.
Trotz Ihrer Größe ist sie erstaunlich leicht, da auf Tragwerkkonstruktionen verzichtet wurde. Diem Wellpappenskulptur war über Jahre ein wichtiges Exponat im Papiermuseum Düren und belegt einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt beider Museen im Bereich zeitgenössischer Papierkunst.
Das Werk "Eisbär (Berliner Bär)" von Andreas von Weizsäcker, 1992 aus Büttenpapier aus recycelten Stadtplänen von Ost-und Westberlin,
hergestellt war zeitweise offensichtlich erhöhter Feuchtigkeit ausgesetzt, was zu starken Deformierungen geführt hat. Dadurch wurde die Oberflächenspannung der Papierschicht so hoch, das es an mehreren Stellen zu Spaltenbildungen und Ablösungen von Papierschichten kam.
Mit Neueröffnung des Papiermuseums Düren im September 2018 war innerhalb der neu konzipierten Dauerausstellung zur Geschichte, Vielfalt und Zukunft des Werkstoffs Papier ein temporär bespielbarer Bereich entstanden für wechselnde thematische Präsentationen von Papierexponaten aus eigenen Sammlungsbeständen. Einer der Sammlungsschwerpunkte im Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren ist seit den frühen 1980er Jahren der Bereich „Paper Art". Als eines der ersten Museen widmete man sich hier dieser jungen Kunstgattung und errang internationale Aufmerksamkeit durch die Ausstellungsfolgen der „Internationalen Biennale der Papierkunst". Andreas von Weizsäcker (1956-2008} war 1986 und 1994 an betreffenden Ausstellungen beteiligt und 1984 erster Preisträger der Papierausstellung „Papier zu Papier gebracht''. Seither befinden sich 13 Arbeiten des 2008 verstorbenen Künstlers im Sammlungsbestand des Leopold-Hoesch-Museums & Papiermuseums Düren.
Das Ruhr Museum in Essen verfügt über umfangreiche Sammlungen zur Geologie, Archäologie, Geschichte und Fotografie, die im Wesentlichen auf den Sammlungen des ehemaligen Ruhrlandmuseums der Stadt Essen beruhen. Sie basieren auf den Beständen des 1904 gegründeten Essener Museums für Kunst, Natur-, Orts- und Heimatkunde, des späteren Ruhrmuseums und sind zu Beginn von Industriellen, Ingenieuren und Wissenschaftlern, die im Rahmen der Industrialisierung international tätig waren, zusammengetragen worden.
Den zentralen Sammlungsschwerpunkt bildet seit den 1980er Jahren die Kultur- und Sozialgeschichte des Ruhrgebietes im 19. und 20. Jahrhundert. Er ist an den schwerindustriellen Arbeitsprozessen und dem Alltagsleben im Ruhrgebiet im Industriezeitalter orientiert, aber auch an der Dokumentation der zentralen historischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Region.
Ende 2020 eröffnet das Ruhr Museum auf ca. 2.000 m2 im ehemaligen Salzlager auf der Kokerei Zollverein ein neues Schaudepot, in welchem die bis dato über mehrere Außendepots verteilten und teilweise unter mangelhaften klimatischen Bedingungen gelagerten Objekte einen neuen Standort bekommen und der Öffentlichkeit im Rahmen von geführten Besichtigungen zugänglich gemacht werden.
Seit dem Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hat das Ruhr Museum neben gezielten Ankäufen für die Sammlung erfolgreich einen neuen Weg eingeschlagen und die Bevölkerung der Region am Aufbau des Museums beteiligt, indem ihre Geschichte in Form von Spenden das erste Mal in einer etablierten Kulturinstitution Aufnahme fand. Dazu gehören neben Mobiliar und Einrichtungsgegenständen der verschiedensten Art und - wie in diesem Antrag dargestellt - Gesellschaftsspiele und Wachsbildnisse.“
Das LVR-LandesMuseum Bonn sammelt, erforscht, bewahrt und präsentiert bedeutende Objekte der Kunst- und Kulturgeschichte des Rheinlandes vom Neandertaler bis zur Gegenwart. Anlässlich des 200-jährigen Sammlungsjubiläums 2020 verändert das Museum zurzeit sowohl baulich als auch inhaltlich seinen Dauerausstellungsbereich.
Bei dem Gemälde handelt es sich um das letzte erhaltene Teilstück aus einem umfangreichen Zyklus von Leinwandbildern mit neutestamentarischen Darstellungen, die der Karmeliter-Provinzial Everard Billick ab 1547 bei Bartholomäus Bruyn in Auftrag gab. Die Bilder, durch zahlreiche weltliche und geistliche Stifter finanziert, waren für das Frauenkloster der Karmeliter in Köln bestimmt. Ein weiteres, im Bestand des Wallraf-Richartz-Museums Köln erhaltenes Gemälde aus dem Zyklus wurde im zweiten Weltkrieg vernichtet. Die polemische Darstellung des Teufels im Mönchsgewand mit den Gesichtszügen Martin Luthers, der Christus in Versuchung führt, macht das Gemälde zu einem wichtigen Zeugnis der Gegenreformation in Köln.